Telemedizin und Co

Expertenkommission: Deutschland noch nicht reif für digitalisierte Versorgung

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) liest Bundeskanzler Olaf Scholz mit ihrem Gutachten die Leviten: In der medizinischen Versorgung und der Pflege müsse stärker auf digitale Unterstützung gesetzt werden.

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Bundeskanzler Olaf Scholz (v.l.) und Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, nehmen das Gutachten 2023 der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) von Uwe Cantner, Vorsitzender der Kommission, entgegen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (v.l.) und Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, nehmen das Gutachten 2023 der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) von Uwe Cantner, Vorsitzender der Kommission, entgegen.

© Kay Nietfeld/dpa

Berlin. Deutschland sollte nach Einschätzung der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) stärker auf die Potenziale älterer Menschen und im Gesundheits- sowie Pflegewesen auf das Potenzial der digitalen Unterstützungslösungen setzen.

Um Innovationsstärke, Produktivität und Wachstum der deutschen Volkswirtschaft aufrechtzuerhalten, brauche es die Innovationspotenziale der Älteren, heißt es im EFI-Jahresgutachten, das am Mittwoch an Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger übergeben wurde.

Die Expertenkommission verweist darin auf den Fachkräftemangel und darauf, dass sich die Zahl der Erwerbstätigen nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes bis 2060 um fast zehn Millionen auf etwa 31,5 Millionen verringern wird.

Gleichzeitig wird der Anteil der Älteren in der Bevölkerung wegen steigender Lebenserwartung zunehmen. Das Gremium kritisiert, dass die Erwerbsbeteiligung älterer Menschen in den Fachkräfteplanungen der Bundesregierung nur eine untergeordnete Rolle spiele.

Pflegebedürftigen und Pflegenden müssen digitale Kompetenzen vermittelt werden

„Älteren sollten attraktive und flexible Wege eröffnet werden, um über den Ruhestand hinaus länger im Erwerbsleben bleiben zu können, sei es als abhängig Beschäftigte oder als Gründerinnen und Gründer“, heißt es in dem Gutachten.

Ruheständlern, die zurück ins Arbeitsleben kommen wollen, könnten beispielsweise befristete Verträge angeboten werden, da ein besonderes Schutzbedürfnis hier nicht erkennbar sei.

Älteren Menschen sowie vor allem den künftigen Vertretern der Pflegeberufe sollten belastbare digitale Kompetenzen vermittelt werden, die den Einsatz digitaler Unterstützungssysteme erst ermöglichten, lautet eine der Forderungen der sechsköpfigen Expertenkommission unter Leitung des Jenaer Professors Uwe Cantner. (dpa/maw)

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