Fachkräftemangel

Unimedizin Rostock rekrutiert indische Pflegekräfte

Fachliche Einarbeitung, Sprachkurse und weitere Eingliederungsmaßnahmen sind für 15 neu eingestellte Beschäftigte aus Indien vorgesehen. Rostock profitiert dabei von den Erfahrungen mit Pflegekräften aus einem anderen asiatischen Land.

Veröffentlicht:

Rostock. Die Unimedizin Rostock stellt 15 indische Pflegefachkräfte ein. Sie sind Teil eines internationalen Rekrutierungsprogramms, um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen.

Die neuen Beschäftigten durchlaufen in Rostock eine Anerkennungsmaßnahme, um nach der Kenntnisprüfung als vollwertige Pflegekräfte in Deutschland arbeiten zu dürfen. Sie bringen kardiologische Berufserfahrung und Deutschkenntnisse auf B1-Niveau mit.

Intensive Einarbeitung in der Kardiologie

In einem Pilotprojekt werden sie nun in der Kardiologie intensiv eingearbeitet. Die Woche besteht für sie aus drei Tagen Stationsdienst und zwei Tagen theoretischem Unterricht zur Vorbereitung auf ihre Kenntnisprüfung. Außerdem absolvieren sie einen Deutsch-Intensivkurs, um das Sprachlevel B2 zu erreichen. Ein interkulturell geschulter Mitarbeiter und Praxisanleiter begleitet die Neuankömmlinge.

In einem weiteren Schritt sollen Familiennachzüge organisiert werden, da viele der Pflegefachkräfte verheiratet sind und Kinder haben. Damit will die Unimedizin erreichen, dass die neuen Kolleginnen langfristig in der Hansestadt an der Ostsee bleiben.

Vor fünf Jahren Pflegekräfte aus Vietnam geholt

Optimistisch ist man in Rostock auch wegen guter Erfahrungen mit Pflegekräften aus einem anderen asiatischen Land. „Wir haben mit der Integration vietnamesischer Pflegekräfte seit fünf Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht und bauen nun darauf, neuen Fachkräften aus Indien eine berufliche Perspektive bieten zu können", sagte Pflegevorstand Annett Laban.

In Deutschland wird die Anwerbung von Fachkräften aus dem Gesundheitswesen u.a. deshalb kritisch betrachtet, weil dadurch in den Heimatländern Lücken in der Versorgung entstehen könnten. Hierzu sagte Laban: "Indien ist das bevölkerungsreichste Land der Welt, aber viele qualifizierte Menschen finden dort keine Arbeit. Wir wiederum haben Arbeit, aber kein Personal. Mit unseren Pflegeazubis allein können wir den steigenden Pflegebedarf in Zukunft nicht bewältigen.“

Unterstützt wird der Rekrutierungsprozess durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV). (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Frage der Woche

Ampel-Aus – um welches Gesetzesvorhaben tut es Ihnen besonders leid?

Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Kommentare
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass eine chronische Lebererkrankungen ein Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer akuten Pankreatitis ist. Sie betonen aber, dass für eine endgültige Schlussfolgerungen die Fallzahlen teils zu gering und die Konfidenzintervalle zu weit sind.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Mehr Komplikationen, höhere Sterblichkeit

Akute Pankreatitis plus CLD – eine unheilvolle Kombination

Einweg-E-Zigaretten

© Moritz Frankenberg / dpa

Vaping

Konsum von fruchtigen E-Zigaretten im Trend