Berlin

Universitäres Herzzentrum soll Platz an der Weltspitze erlangen

Mit der Gründung eines gemeinsamen Universitären Herzzentrums Berlin (UHZB) soll die deutsche Bundeshauptstadt weiter zu einem führenden Standort in der Herzmedizin ausgebaut werden.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:

BERLIN. Die hoch spezialisierte stationäre Herzmedizin in der Bundeshauptstadt wird neu geordnet. Dazu gründen die Berliner Uniklinik Charité und das Deutsche Herzzentrum Berlin (DHZB) ein gemeinsames Universitäres Herzzentrum Berlin (UHZB).

Das UHZB wird auf dem Campus Virchow Klinikum (CVK) der Charité angesiedelt, wo bereits das DHZB sitzt. Die Gründung geht mit einem Ausbau der Bettenkapazitäten einher. Statt 400 Betten stehen für die Kardiologie und die Kardiochirurgie von Charité und DHZB dann 500 Betten zur Verfügung.

Das UHZB soll dem Standort Berlin in der Herzmedizin einen Platz an der Weltspitze sichern. Das verspricht sich der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), der in der Landesregierung das Ressort Wissenschaft verantwortet.

"Durch eine kluge Nutzung von Synergien bauen wir Berlin zu einem führenden Standort der Herzmedizin weiter aus", so Müller. Professor Volkmar Falk, ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin und Direktor der Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie der Charité ergänzt: "Nur in fachübergreifenden und überregionalen Herzzentren können hoch spezialisierte Teams eingesetzt werden, die dank hoher Fallzahlen auch über eine entsprechende Routine und damit Behandlungssicherheit verfügen."

Erster Bauabschnitt startet in Kürze

Für das UHZB ist ein Neubau auf dem CVK geplant. Der erste Bauabschnitt mit einem Finanzvolumen von 110 Millionen Euro soll in Kürze starten. Das Land trägt davon 90 Millionen Euro und das DHZB 20 Millionen. In dem Gebäude sollen die bettenführende Kardiologie für Erwachsene und ein kleinerer Teil der Herzchirurgie – ebenfalls für Erwachsene – untergebracht werden. Es soll zudem fünf Operationssäle und fünf Herzkatheterlabore, sowie die neue Zentrale Notaufnahme der Charité am CVK beherbergen. Der zweite Bauabschnitt soll dem größeren Anteil der Herzchirurgie für Erwachsene, der Kinderkardiologie, der Kinderherzchirurgie und der herzmedizinischen Forschung und Lehre Raum bieten.

"Erfreulich ist, dass neben dem Neubauvorhaben und der Schwerpunktbildung am Campus Virchow-Klinikum das neue Zentrum campusübergreifend organisiert sein wird und die Kliniken für Kardiologie am Campus Benjamin Franklin und am Campus Charité Mitte Teil des UHZB sind", so der ärztliche Direktor der Charité Professor Ulrich Frei.

Schon vor dem Start der Bauarbeiten am UHZB hat die Charité ihrerseits ihre Kardiochirurgie modernisiert. Mitte Januar wurden zwei frisch sanierte Operationssäle und einer der größten High-End-Hybrid-OP Deutschlands in Betrieb genommen. In dem Hybrid-OP können Patienten mit der innovativen TAVI-Methode minimalinvasiv und ohne operative Öffnung des Brustkorbs neue Herzklappen erhalten.

Drei Kliniken betreiben Hybrid-OP

Mit der Inbetriebnahme der neuen Operationssäle hat die Charité auch ihre Herzmedizin am CVK konzentriert. Unter anderem sind die Bereiche Herzklappenintervention und Herzchirurgie vom Campus Charité Mitte umgezogen. "Der Umzug ist ein erster wichtiger Schritt zur Realisierung des gemeinsamen Universitären Herzzentrums Berlin von Charité und DHZB", so Falk. Er leitet die Herzmedizin der Charité künftig gemeinsam mit seinen drei kardiologischen Chefarztkollegen Professor Ulf Landmesser, Professor Burkert Pieske und Professor Karl Stangl. Auch der Hybrid-OP wird von allen drei kardiologischen Kliniken als gemeinsame Einrichtung und zusammen mit der Herzchirurgie betrieben. "Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit des Herz-Teams garantiert die individuelle und passgenaue Behandlung für jeden Patienten", betonte Frei.

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