Masterplan
Vier Verbände machen Front
BERLIN. Medizinstudierende und junge Ärzte sehen den "Masterplan Medizinstudium 2020" mit "großer Sorge". Das Medizinstudium dürfe nicht an "symbol- und versorgungspolitischen Erwägungen" ausgerichtet werden, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von vier Verbänden.
Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd), das Bündnis Junge Ärzte, der Hartmannbund und der Marburger Bund fordern, der Masterplan solle dafür genutzt werden, "um Studieninhalte und die Lehrbedingungen von Grund auf zu modernisieren und qualitativ auszubauen".
Der Masterplan ist im Sommer nur in seinen Grundzügen von der Gesundheitsministerkonferenz konsentiert worden. Gestritten wird seitdem über Finanzierungsfragen und insbesondere über das Für und Wider einer Landarztquote.
Dieses Instrument lehnen die vier Verbände vehement ab. Eine solche Quote widerspreche "unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung und negiert, dass sich der Interessenschwerpunkt während des Medizinstudiums ändern kann".
Auch die geplante Pflichtprüfung in der Allgemeinmedizin wird aus Sicht der Verbände das Fach nicht stärken. Die Motivation für die Wahl eines bestimmten Fachs werde sich nicht durch zusätzliche Pflichtabschnitte im PJ steigern lassen, heißt es.
Studieninhalte müssten aus sich heraus und wissenschaftlich begründet sein, fordern die Verbände. Daher lehne man es "kategorisch" ab, Zulassungs- und Ausbildungsbedingungen vor dem Hintergrund regionaler und fachspezifischer Versorgungsprobleme zu ändern. Studierende und junge Ärzte fordern, aktiv am Erststellungsprozess beteiligt zu werden. (fst)