Charité
Vom Labor ans Krankenbett und zurück
BERLIN. Als „absolutes Novum“ hat Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) den am Mittwoch besiegelten Einstieg des Bundes bei der Berliner Charité bezeichnet.
Konkret wird damit das Berliner Institute of Health (BIH) Teil der Charité-Universitätsmedizin. Am Mittwoch haben Karliczek und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) dazu eine Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet. Bisher war das BIH eine gemeinsame Einrichtung der landesseitig finanzierten Charité und des Max-Delbrück-Centrums (MDC), das der Bund finanziert.
Das BIH soll in die Forschung der Charité integriert werden, wirtschaftlich aber eine selbstständige Einheit bleiben. Der Bund investiert für die Kooperation 77 Millionen Euro jährlich. „Ich verspreche, dass der Steuerzahler nicht enttäuscht wird“, sagte die Ministerin.
Die Zusammenarbeit von Bund und Land an dieser Stelle stehe für einen Kulturwandel, sagte Karliczek. In der neuen Situation könnten Forschungsergebnisse direkt am Krankenbett eingesetzt, die Ergebnisse sofort wieder ans Labor zurückgespiegelt werden, zeichnete die Ministerin das Konzept.
Michael Müller sieht das BIH als Teil des Gesamtkonzepts „Gesundheitsstadt Berlin 2030“. Forschungsergebnisse könnten so schneller in die Anwendung kommen.
Als Schwerpunkte nannte Professor Axel Radlach Pries, Vorstandsvorsitzender des BIH und Dekan der Charité, die Forschung an kardiovaskulären Krankheiten. „Das ist nach wie vor der Killer Nummer eins“, sagte Radlach Pries. Zudem aktiv ist das BIH in der Forschung an der Zelltherapie, die in Anwendungen für Krebspatienten münden könnten. Die Benchmark sei der Erfolg für die Patienten. (af)