Seuchenbehörde ECDC

Wieder mehr Fälle von Gonorrhoe in Europa

Die Europäische Seuchenbehörde ECDC zeigt sich besorgt: Nach einem kurzen Rückgang 2016 ist die Zahl der Gonorrhoe-Fälle 2017 erneut gestiegen.

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SOLNA. Um 17 Prozent ist die Zahl der Gonorrhoe-Fälle in den Ländern der EU / EEA-Region im Jahr 2017 im Vergleich zum Jahr 2016 gestiegen, berichtet die europäische Seuchenbehörde ECDC. Insgesamt meldeten die 27 Länder, die an das ECDC berichteten, 89.239 Fälle – 240 Fälle pro Tag. Deutschland hatte keine Daten an die Seuchenbehörde übermittelt.

Mit 47 Prozent sei 2017 fast die Hälfte der Fälle bei Männern aufgetreten, die Sex mit Männern haben. „Aber auch die Zunahme der Fälle bei Frauen von 9,5 auf 11 bestätigte Fälle pro 100.000 Einwohner ist besorgniserregend, da eine unbehandelte Gonorrhoe zu Unfruchtbarkeit führen kann“, heißt es in dem Bericht.

In Nordeuropa liege die Zahl der Infektionen höher, wobei dies zum Teil wohl auch an den unterschiedlich guten Gesundheitssystemen liege. Die höchste Rate meldete Angaben des ECDC zufolge das Vereinigte Königreich mit 75 bestätigten Fällen pro 100.000 Einwohnern, gefolgt von Irland mit 47 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Raten unterhalb von einem Fall pro 100.000 Einwohnern meldeten Bulgarien, Kroatien, Zypern, Polen und Rumänien.

Die gestiegene Zahl der Infektionen sei auch im Hinblick auf die zunehmende Resistenzentwicklung des Erregers Neisseria gonorrhoeae gegen Azithromycin beunruhigend. „Damit ist das aktuell empfohlene duale Therapieregime mit Ceftriaxon und Azithromycin bedroht“, so das ECDC. (bae)

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