Fallzahlen

So häufig kommt Krebs in Deutschland vor

Mit ihrer Initiative „Nationale Dekade gegen den Krebs“ will die Bundesregierung Maßnahmen einleiten, um Krebserkrankungen möglichst zu verhindern. Wir zeigen anhand von Grafiken, wie viele Bundesbürger jährlich an Krebs erkranken – und daran sterben.

Thorsten SchaffVon Thorsten Schaff Veröffentlicht:
Die Diagnose Krebs erhalten jährlich bis zu 500.000 Bundesbürger.

Die Diagnose Krebs erhalten jährlich bis zu 500.000 Bundesbürger.

© Marco2811 / stock.adobe.com

BERLIN. Die Bundesregierung hat sich den Kampf gegen Krebs auf die Fahnen geschrieben. Dazu hat sie die „Nationale Dekade gegen den Krebs“ ausgerufen. Die Initiative zielt darauf ab, bösartigen Tumorerkrankungen vorzubeugen und die Heilungschancen für Patienten zu verbessern.

Ein ehrenwertes Ziel, schließlich erkranken jährlich mehrere hunderttausend Bundesbürger neu an Krebs. Im Jahr 2014 waren es 476.216 Menschen, wie Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut belegen. Die Daten basieren auf ärztlichen Diagnosen. Neuere Zahlen liegen nicht vor.

Blickt man auf die Erkrankungszahlen der vergangenen Jahre, zeigt sich ein Trend: Seit 2011 ist die Zahl zurückgegangen (siehe nachfolgende Grafik). Und die Diagnose Krebs erhalten mehr Männer als Frauen.

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Altersgruppe 70 bis 74 Jahre besonders betroffen

Die Diagnose Krebs ist für alle Betroffenen ein Schock. Die schlechte Nachricht erhalten besonders viele Menschen zwischen 70 und 74 Jahren, wie aus den Krebsdaten hervorgeht. Im Jahr 2014 wurden in dieser Altersgruppe 76.209 Fälle gezählt – mehr als in jeder anderen Altersgruppe (siehe nachfolgende Grafik).

Ein anderes Bild zeigt sich, wenn man nur die Daten der Krebspatientinnen berücksichtigt. Bei den Frauen ist die Gruppe der 75 bis 79-Jährigen jene mit der höchsten Fallzahl (32.889). Insgesamt ist festzustellen, dass die Fallzahl mit dem Alter der Patienten ansteigt, ehe sie ab dem 75. Lebensjahr der Patienten wieder zurückgeht.

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Wie hoch ist die Prävalenz?

Große Geschlechter-Unterschiede gibt es in der Prävalenz. Unter 100.000 Männern, die 2014 über 75 Jahre alt waren, gab es statistisch gesehen 7477 Männer, die innerhalb der fünf vorangegangenen Jahre an Krebs erkrankt sind. Die Rate bei den gleichaltrigen Frauen lag bei 4438 pro 100.000 Einwohner.

(siehe nachfolgende Grafik)

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Was sind die häufigsten Krebsarten?

Brustkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs, Lungenkrebs und Hautkrebs kommen in Deutschland besonders oft vor, wie die Neuerkrankungszahlen aus dem Jahr 2014 offenbaren .

Bei den Frauen führte in jenem Jahr Brustkrebs (69.220 Diagnosen) das Ranking der Krebsarten an. Nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten entspricht das einem Anteil von 30,5 Prozent an allen Krebsfällen. Es folgten Darmkrebs (28.921 / 12,3 Prozent) und Lungenkrebs (19.276 / 8,5 Prozent).

Bei den Männern wurde besonders häufig Prostatakrebs diagnostiziert – und zwar in 57.368 Fällen, was einem Anteil von 23,0 Prozent entspricht. Danach kamen Lungenkrebs (34.559 / 13,9 Prozent) und Darmkrebs (34.367 / 13,3 Prozent).

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Zweithäufigste Todesursache

Viele Krebspatienten sterben an den Folgen ihrer Erkrankung. In Deutschland ist Krebs die zweithäufigste Todesursache. Wie Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen, starben im Jahr 2015 hierzulande 925.200 Menschen. Der Großteil davon infolge von Herz-Kreislauf-Krankheiten (356.616). Krebserkrankungen brachten 226.337 Menschen den Tod.

Unter den gestorbenen Krebspatienten waren mehr Männer (122.916) als Frauen (103.421). Insgesamt ging jeder vierte Todesfall 2015 in Deutschland auf das Konto von bösartigen Tumoren (24,5 Prozent).

Die häufigsten Todesfälle durch Krebs

Im Vergleich der Krebsarten präsentiert sich Lungen- und Bronchialkrebs als besonders tödlich – zumindest belegen das die Zahlen zu den Sterbefällen 2016. Das Statistische Bundesamt weist 45.776 Gestorbene in Zusammenhang mit bösartigen Tumoren der Atmungsorgane aus. Das entspricht einem Anteil von 19,8 Prozent an allen Todesfällen durch Krebs.

Brustkrebs (18.736 Todesfälle / 8,1 Prozent) und Bauchspeicheldrüsenkrebs (18.052 / 7,8 Prozent) folgen auf den weiteren Rängen .

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Kommentare
Dr. Ernst Schnier 02.02.201916:23 Uhr

Zur Vorsorge zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt

Tumoren der Mundhöhle, des Rachens, der Nasennebenhöhlen und des Kehlkopfes genießen keine Vorsorge. An diesen Tumoren ließe sich die Effektivität von fachärztlichen Untersuchungen darstellen. Selbst die Spiegelung des Gehörgangs, die Untersuchung der Nase mit einem Speculum sind in der hausärztlichen Praxis nur noch Randerscheinungen bei der allgemeinärztlichen Diagnostik. Die Nystagmusbrille nach Frenzel ist ein hat vielleicht noch einer von 1000 Hausärzten. Die Unterscheidung von peripheren und zentralem Schwindel ist aber der ausschlaggebende Schritt zur Erkennung eines symptomatischen Tumors.

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