Rauchentwöhnung

BfR bestätigt Studiendaten zu Tabakerhitzern

Eine aktuelle Studie belegt, dass in Tabakerhitzern weniger schädliche Substanzen als in herkömmlichen Zigaretten entstehen.

Marco MrusekVon Marco Mrusek Veröffentlicht:

BERLIN. Tabakerhitzer erzeugen weniger schädliche Stoffe als herkömmliche Tabakprodukte. Das haben Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Sigmaringen belegt. Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien trotzdem möglich, teilt das BfR mit.

Das Forscherteam habe mit einer standardisierten Rauchmaschine verglichen, wie viel an toxischen Stoffen beim Betrieb eines Tabakerhitzer-Systems im Vergleich zu einer konventionellen Verbrennungs-Zigarette entstehen.

Dabei habe sich herausgestellt, dass deutlich weniger Aldehyde (80 bis 95 Prozent verringert) und flüchtige organische Verbindungen entstehen. Deutliche Reduktionen habe es bei Benzol, 1,3-Butadien, Isopren (jeweils 99 Prozent), Styrol und Toluol (jeweils 97 bis 98 Prozent Reduktion) gegeben (Arch Toxicol 2018, online 5. Mai).

Nikotingehalt schwankt

Der Nikotingehalt sei größtenteils vergleichbar gewesen mit dem einer herkömmlichen Zigarette. Unterschiede habe es jedoch im Nikotingehalt der mit einem Tabakerhitzer möglichen zwölf Inhalationszüge gegeben, schreiben die Wissenschaftler in der Studie. Dazu hätten sie die Züge in vier Intervallen à drei Inhalationen untersucht.

Das Ergebnis: Der Nikotingehalt in den ersten Zügen sei geringer gewesen als in den folgenden. Das könne nach Ansicht der Forscher den Nikotingehalt im Blut und damit das Befriedigungsgefühl sowie das Rauchverhalten der Konsumenten beeinflussen und bedürfe weiterer Erforschung.

Als Fazit stellen die Wissenschaftler fest, dass beim Erhitzen von Tabak erheblich weniger Karzinogene entstünden. Wie bei den verwandten E-Zigaretten fehlten jedoch Langzeitstudien, die gesundheitlichen Risiken sollten auch auf längere Sicht erforscht werden. (mmr)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vaping

Konsum von fruchtigen E-Zigaretten im Trend

THC und die Gene

Cannabis: Auswirkungen auf die nächste Generation

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Ein Mettbrötchen

© juefraphoto / stock.adobe.com

Tödlicher Einzeller im Hirn

Fallbericht: Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Ärztin misst bei einer Patientin den Blutdruck

© goodluz / stock.adobe.com

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll