Praxistipp
Impfsaison beginnt, starten Sie den Recall!
Die ersten Chargen für Influenza-Impfstoffe sind freigegeben. Damit kann in Praxen die Immunisierung der Patienten gegen Influenza-Viren beginnen. Höchste Zeit, Risiko-Patienten zu identifizieren und anzuschreiben.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Recall-Management sollte in Arztpraxen, die sich über Praxismarketing Gedanken machen, eigentlich selbstverständlich sein. Denn wer Patienten zum Beispiel an Impfleistungen erinnert, tut nicht nur etwas für das Marketing, sondern er hilft auch dabei, die medizinische Versorgung der eigenen Patienten zu systematisieren. Paradebeispiel für diese Doppelfunktion eines guten Recall-Managements ist die Grippeimpfung.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Impfraten von 75 Prozent in Risikogruppen, die bislang in keinem Land Europas erreicht werden. Zu den Risikogruppen zählen alle Personen ab 60 Jahren, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, chronisch Kranke, Schwangere, aber auch Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen.
Mit Hilfe der Praxis-EDV lassen sich die Patienten in der eigenen Kartei bekanntlich relativ leicht identifizieren. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, das Recall-Management in die Hand einer Medizinischen Fachangestellten zu legen, die sich dann mit dem Programm gut auskennen sollte und weiß, welcher Patient wann anzuschreiben ist.
Falls nicht bereits Impftermine mit Risiko-Patienten vereinbart sind, ist es von Vorteil bereits jetzt damit zu beginnen, auch wenn die Temperaturen draußen noch sommerlich sind. Denn wenn erst die Erkältungssaison begonnen hat, könnte der Zeitpunkt für eine Impfung leicht verpasst werden.
Die Grippesaison 2017/18 hat nicht zuletzt gelehrt, wie wichtig die Impfung der eigenen Mitarbeiter ist. Sonst drohen Ausfälle, die den Praxisbetrieb gefährden können. Eigentlich sollte dies natürlich alles Routine im Praxisteam sein. Aber wer das Thema jetzt in der Teamsitzung anspricht, kann viel gewinnen. (ger)