Schweiz

Drei von vier Eidgenossen sind ausreichend auf Zack

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

NEUCHâTEL. Der Trend zu mehr körperlicher Bewegung in der Schweiz hält ungebrochen an. 76 Prozent der Bevölkerung bewegen sich ausreichend – sie sind mindestens zweieinhalb Stunden pro Woche mit mittlerer Intensität aktiv. 64 Prozent treiben wöchentlich Sport. Lediglich neun Prozent gelten als inaktiv, und 26 Prozent treiben nie Sport. Das geht aus der jüngst veröffentlichten „Schweizerischen Gesundheitsbefragung“ (SGB) hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) 2017 zum sechsten Mal durchgeführt hat.

Seit 2002 lässt sich laut BfS ein kontinuierlicher Trend zur Verbesserung des Bewegungsverhaltens feststellen. So habe sich 2002 der Anteil der Personen, die sich genügend bewegen, nur auf 62 Prozent belaufen, bei den inaktiven Personen seien damals noch 19 Prozent zu verzeichnen gewesen. Dennoch seien nicht alle Bevölkerungsgruppen im selben Maße körperlich aktiv. Insbesondere beim Sport zeigten sich deutliche soziale Unterschiede: 42 Prozent der Personen mit obligatorischem Schulabschluss trieben mindestens einmal pro Woche Sport, während der Anteil bei den Personen mit Hochschulabschluss bei 73 Prozent liege.

Unterschiede zeigen sich laut BfS auch nach Nationalität und Sprachregion. Deutschschweizer seien mit 79 Prozent aktiver als Eidgenossen im Tessin (68 Prozent) und in der Romandie wohnhafte Personen (67 Prozent).

Unabhängig von Alter und Geschlecht wiesen Menschen, die sich regelmäßig bewegen, ein höheres Gesundheitsbewusstsein und ein besseres Gesundheitsverhalten auf. Sie rauchten weniger, ernährten sich ausgewogener und wiesen auch seltener Übergewicht auf.

Zudem leiden sie laut Studie weniger an körperlichen Beschwerden. Körperlich inaktive Schweizer wiesen dagegen ein deutlich höheres Risiko für Diabetes (Odds Ratiuo/OR = 4,5), Bluthochdruck (OR = 2,5) und erhöhte Cholesterinwerte (OR = 2,1) auf als solche, die sich ausgiebig intensiv bewegen.

Bei der Arbeit klagten körperlich ausreichend aktive Erwerbstätige seltener über Stress und zeigten eine höhere Stresstoleranz als nicht ausreichend aktive Erwerbstätige. Inaktive, die immer oder meistens Stress erleben, wiesen ein mehr als doppelt so hohes Risiko auf, sich emotional verbraucht zu fühlen (OR = 2,4) oder eine mittlere oder hohe psychische Belastung zu haben (OR = 2,8). Zudem sei bei ihnen das Risiko größer, nicht in der Lage zu sein, den Stress bei der Arbeit bewältigen zu können (OR = 1,7), als bei trainierten Personen.

Das BfS führt die SGB seit 1992 alle fünf Jahre durch. Insgesamt beteiligten sich 22.134 in einem Privathaushalt wohnhafte Personen ab 15 Jahren an der Befragung. (maw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Erhebung von AOK und Deutscher Krebsgesellschaft

Mehr Versicherte nutzen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Ein Mettbrötchen

© juefraphoto / stock.adobe.com

Tödlicher Einzeller im Hirn

Fallbericht: Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Ärztin misst bei einer Patientin den Blutdruck

© goodluz / stock.adobe.com

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll