Alzheimer - nur wenige Impulse für eine bessere Versorgung

BERLIN (HL). Die Qualität der Versorgung demenzkranker Menschen hat sich in den vergangenen Jahren kaum verbessert. Nur bei jedem fünften Alzheimer-Kranken wird das medizinisch zur Verfügung stehende Potential ausgeschöpft.

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Zwei kritische Aspekte der Versorgung müßten sich Ärzte wohl vorhalten lassen: Sie achteten bei älteren Patienten zuwenig auf die ersten Symptome einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung, und die gezielte Diagnostik komme zu spät, so Dr. Hans Gutzmann von der Gesellschaft für Gerontopsychiatrie.

Und immer noch bekommen Demenzkranke nur in einem Fünftel der Fälle eine moderne Pharmakotherapie, beklagte gestern in Berlin Professor Lutz Frölich von der Hirnliga im Vorfeld des Welt-Alzheimer-Tages, der am Dienstag stattfindet. Demenzerkrankungen haben in der Medizin offenbar nicht die Priorität, die ihnen aufgrund der wachsenden Brisanz zukommen müßte. So gebe es in der 3,4-Millionen-Stadt Berlin nicht einmal zehn Ärzte, die sich auf diese Krankheit spezialisiert haben.

Aus der Sicht Kranker und ihrer Angehörigen hat sich die Gesundheitsreform einstweilen nur belastend ausgewirkt; so werden Fahrtkosten zu Tageskliniken nicht mehr erstattet. Dagegen sind Ansätze zu einer integrativen Versorgung kaum sichtbar, so Heike von Lützau-Hohlbein von der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft. Kritisiert wird die Verschiebung einer Pflegereform, die auch Demenz-Kranken Fortschritte bringen würde.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Der Fortschritt ist eine Schnecke

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