Kommentar zu sexuell übertragbaren Krankheiten
Auf Reisen volles Risiko
Der ältere, allein reisende Thailandurlauber ist wohl der Klassiker unter den Verdächtigen. Studien haben allerdings gezeigt, dass bis zu 20 Prozent aller Reisenden die Gelegenheit zum Sex nutzen, wenn sie sich zufällig bietet, jeder Zweite ungeschützt.
Welche Risiken Urlauber und Geschäftsreisende damit eingehen, hat eine Studie untersucht, die Diagnosen zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI) an reisemedizinischen Institutionen weltweit analysierte.
Besonders hoch ist naturgemäß das Risiko beim käuflichen Sex. Allerdings fällt es manchen Männern schwer zu realisieren, dass das, worauf sie sich gerade einlassen, Prostitution ist. In Thailand etwa gibt die Gespielin den Männern das Gefühl, eine "Freundin" zu sein, die natürlich gerne auch ein bisschen Geld und ein paar Geschenke annimmt.
Bislang gibt es keine zündenden Ideen, wie man risikofreudige Reisende dazu bringt, sich und ihre Zufallsbekanntschaften effektiv zu schützen. Die einzige bislang durchgeführte Untersuchung hierzu war ernüchternd: Weder eine motivierende Kurzintervention noch kostenlos zur Verfügung gestellte Kondome zeigten mehr Wirkung als die übliche reisemedizinische Beratung.
Die Verlockung ist wohl zu groß, sich frei, begehrt und ungeheuer sexy zu fühlen - wenn auch nur für kurze Zeit.
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