Kommentar zu impfmüden Deutschen
Blindflug beim Impfschutz
Wie hoch sind die Impfraten in Deutschland? Welche Einstellung haben Ärzte und andere Menschen in Gesundheitsberufen zu Impfungen? Wird die Epidemiologie von impfpräventablen Krankheiten in Deutschland ausreichend überwacht? Weil die Daten hierzu nicht systematisch erfasst werden, gibt es auch keine befriedigenden Antworten darauf.
Diese wären nötig, um Ursachen von Impflücken zu erkennen und diese schließen zu können oder auch, um Strategien für ein besseres Image von Impfungen zu entwickeln.
Nur ein Beispiel: In einer Umfrage des Robert Koch-Instituts vor sieben Jahren hatte sich jede vierte Hebamme gegen den Schutz vor Masern, Mumps, Röteln und Pertussis ausgesprochen. Gerade Geburtshelferinnen beraten viele Mütter zum Impfen und haben hier einen großen Einfluss auf junge Eltern.
Hat es seither Maßnahmen gegeben, die negative Einstellung vieler Hebammen zum Impfschutz zu verbessern? Und wird nachgeforscht, ob mehr Geburtshelferinnen heute eine positive Einstellung dazu haben? Das darf getrost bezweifelt werden.
Viele Maßnamen sind nötig, um die Impfraten bei uns zu erhöhen. Bisher wird immer nur an Ärzte appelliert, sich stärker zu engagieren. Für eine bessere Akzeptanz von Impfungen reicht das nicht aus.
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