Tag der Familie
Caritasverband fordert Ausbau des Angebots der Babylotsen
Babylotsen unterstützen junge Eltern schon von der Geburtsklinik aus. Damit das Angebot flächendeckend zum Einsatz komme, brauche es aber eine verlässliche Finanzierung, mahnt der Deutsche Caritasverband.
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Mutter mit Baby: Sogenannte Babylotsinnen und Babylotsen unterstützen junge Eltern bei Bedarf.
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Berlin. Der Caritasverband hat eine bundesweit gleiche Finanzierung des seit 2007 erprobten Einsatzes sogenannter Babylotsinnen und Babylotsen gefordert. Es brauche dringend eine verlässliche Finanzierung des Projekts, sagte Verbandspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Dienstag.
Babylotsen unterstützten Mütter und Väter bei der Orientierung nach der Geburt ihres Kindes. „Eine segensreiche Einrichtung, die wir uns für alle Entbindungsstationen wünschen“, so Welskop-Deffaa, die sich anlässlich des internationalen Tags der Familie am Mittwoch (15. Mai) äußerte.
Fachkräfte mit sozialpädagogischer Ausbildung
Laut Caritasverband kommen Babylotsinnen und Babylotsen derzeit an knapp 100 Geburtskliniken in 13 Bundesländern zum Einsatz. Im Jahr 2023 hätten die Fachkräfte in Geburtskliniken rund 36.800 Familien unterstützt. Nicht jede Klinik in Deutschland könne das Angebot aber umsetzen, da eine Regelfinanzierung fehle.
Die Fachkräfte würden schnell erkennen, ob Mütter psychosozial belastet, psychisch erkrankt oder von Gewalt bedroht seien, so der Verband. Bei Bedarf vermittelten Babylotsinnen Hilfen im Alltag oder organisierten die Nachsorge.
Thema bei der nächsten GMK im Juni
Welskop-Deffaa sagte, sie begrüße es, dass nun endlich ein Vorschlag zur Regelfinanzierung des Babylotsen-Programms vorliege. Laut Caritasverband soll der Entwurf im Juni im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) der Länder beraten werden. „Damit kann das wichtige präventive Familien-Angebot endlich auf eine solide Grundlage gestellt und ausgebaut werden.“
Laut Caritas rechnet sich das Programm. Ein einzelner Kinderschutzfall bedeute für den Staat Ausgaben in Höhe von mindestens 400.000 Euro. Für eine flächendeckende Umsetzung des Programms an allen Geburtskliniken wären knapp 34 Millionen Euro pro Jahr nötig. Das seien gerade einmal 50 Euro pro Geburt. (hom)