Chancen für eine gezielte Behandlung bei sekundärer Osteoporose

Bei jungen Menschen und Männern mit raschem Knochenschwund lohnt die Suche nach einer sekundären Osteoporose.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (ikr). Etwa jede fünfte osteoporosebedingte Fraktur ist auf eine sekundäre Krankheitsform zurückzuführen. Vor allem bei Jugendlichen, prämenopausalen Frauen, Männern und postmenopausalen Frauen mit rasch verlaufendem Knochenschwund ist eine rationelle Suche nach zugrunde liegenden Erkrankungen wie Laktoseintoleranz, Anorexia nervosa, Morbus Crohn, Hyperthyreose, COPD oder Hyperparathyreoidismus und nach knochenschädigenden Arzneien indiziert.

Eine frühe Diagnose lohnt sich: Das frühe Aufspüren der Grundkrankheit noch im Stadium einer präklinischen Osteoporose erlaubt mit den heutigen therapeutischen Möglichkeiten nicht nur eine Normalisierung von Knochenstruktur und Frakturrisiko, sondern auch eine gezielte Therapie oder gar Beseitigung des Osteoporose-Auslösers.

Darauf machen Professor Reiner Bartl vom Osteoporosezentrum in München und der Chirurg Dr. Christoph Bartl von der Uniklinik Ulm aufmerksam (Der Radiologe 2011; 4: 307).

Erste Hinweise durch körperliche Untersuchung

Erste Hinweise auf eine sekundäre Osteoporose kann man schon durch sorgfältige Befragung und eine körperliche Untersuchung erhalten, so die Experten. Kernstück der Diagnostik ist auch bei sekundärer Osteoporose die DXA-Messung im Zusammenspiel mit den vielfältigen bildgebenden Verfahren der Radiologie sowie den klinischen, laborchemischen und bioptischen Zusatzbefunden.

Gibt es aus der Anamnese Hinweise auf eine sekundäre Osteoporose, sind ergänzende Labortests obligat. Denn diese führen häufig zur initialen Diagnose der Grundkrankheit. Als laborchemisches Screening empfehlen die Experten: Blutkörperchensenkung (alternativ CRP), kleines Blutbild sowie die Serum-Bestimmungen von Kalzium und Phosphat, alkalische Phosphatase, Glukose, Transaminasen, Gamma-GT, und Kreatinin sowie die Messung der Vitamin-D-Metaboliten (25- und 1,25-Hydroxyvitamin D).

Bei entsprechender Indikation sollten weitere Tests erfolgen: T3, T4, TSH, Östrogen und/oder Testosteron, Parathormon, Elektrophorese und Immunelektrophorese. Außerdem: Tumormarker (PSA, CEA, CA15-3) und ein Differentialblutbild.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Bei älteren Frauen mit metabolischem Syndrom

Knochendichteverlust verringern mit mediterraner Ernährung und Sport

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD)

Erstes dissoziatives Kortikosteroid zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Santhera (Germany) GmbH, München
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg