SARS-CoV-2

China meldet erstmals keine inländischen Corona-Neuinfektionen

Während der Ausbruch offenbar selbst in der besonders schwer betroffenen Stadt Wuhan unter Kontrolle gebracht wurde, droht durch „importierte Fälle“ neues Ungemach. Grund: Rückkehrende Landsleute.

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Auch am Hong Kong International Airport sorgt man sich vor Rückkehrern nach China, die möglicherweise infiziert sind.

Auch am Hong Kong International Airport sorgt man sich vor Rückkehrern nach China, die möglicherweise infiziert sind.

© Liau Chung-ren / picture allianc

Peking. Zum ersten Mal seit Ausbruch des neuartigen Coronavirus Anfang Januar hat China landesweit keine lokalen Neuinfektionen mehr gemeldet. Allerdings stieg die Zahl der Infizierten, die aus dem Ausland zurück in die Volksrepublik kamen – was Ängste vor einer möglichen zweiten Ausbreitungswelle schürt.

Wie die Pekinger Gesundheitskommission mitteilte, wurden 34 neue „importiere Fälle“ registriert, also Erkrankungen, die bei Menschen auf der Einreise nach China nachgewiesen wurden. Es war der bisher höchste Anstieg von Erkrankten, die aus dem Ausland eingereist waren.

Strenge Quarantäne-Maßnahmen

Bei diesen Rückkehrern handelt es sich zu einem großen Teil nicht um Ausländer, sondern um Chinesen, die unter anderem wieder in ihre Heimat kommen, weil sie annehmen, dass dort das Schlimmste nun überstanden sei. Insgesamt seien bislang 189 importierte Fälle festgestellt worden, teilte die Kommission mit.

Um eine Ausbreitung der eingeschleppten Fälle möglichst zu verhindern, gelten strenge Quarantänemaßnahmen für Menschen, die aus dem Ausland ankommen.

Chinas Präsident Xi Jinping hatte am Mittwoch davor gewarnt, dass die Viruskontrolle und die wirtschaftliche Entwicklung vor dem Hintergrund des sich verschärfenden globalen Ausbruchs weiterhin eine „Herausforderung“ bleibe. Bei einer Sitzung des Ständigen Ausschusses des Politbüros forderte der Staatschef die Menschen dazu auf, wachsam zu bleiben und „unermüdliche Anstrengungen“ bei der Prävention und Bekämpfung der Epidemie zu unternehmen.

Trotzdem täglich neue Todesfälle

Auch wurde auf der Sitzung gefordert, die Provinz Hubei sowie ihre Hauptstadt Wuhan, wo das Virus ursprünglich ausgebrochen war, weiterhin mit „entschlossenen Anstrengungen“ zu schützen. Auch die Prävention und Kontrolle in Schlüsselregionen wie Peking müsse gestärkt werden. Da Chinas Wirtschaft einem zunehmenden Abwärtsdruck ausgesetzt sei, sollen Parteikomitees und Regierungen auf allen Ebenen „die soziale Ordnung aufrechterhalten und die wirtschaftliche Entwicklung fördern.“

Ähnlich wie auf dem chinesischen Festland gab es auch in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong Befürchtungen, dass sich das Virus durch Rückkehrer ausbreiten könnte. Auch die Finanzmetropole hat ihre Quarantänevorschriften deshalb seit Donnerstag noch einmal verschärft.

Trotz der verhältnismäßig geringen Zahl der Neuinfektionen beklagt China täglich noch immer neue Todesfälle. Am Donnerstag kamen acht Tote hinzu, womit die Gesamtzahl der Opfer auf 3245 Fälle stieg. Insgesamt wurden auf dem chinesischen Festland 80 .928 Infizierte registriert, von denen sich mehr als 66 .000 wieder erholt haben. In Hongkong wurden bislang 192 Infizierte und vier Tote registriert. (dpa)

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 20.03.202008:10 Uhr

Was soll das?

"Zum ersten Mal seit Ausbruch des neuartigen Coronavirus Anfang Januar hat China landesweit keine lokalen Neuinfektionen mehr gemeldet", kann doch kein kritischer Zeitgenosse glauben!

Denn wenn zugleich die Zahl der Infizierten, die aus dem Ausland zurück in die VR China kamen, angestiegen ist, ist das eine vorsätzliche statistische Irreführung.

Die VR China hat 1,36 Milliarden Einwohner. Und da wollen uns dieser selbsternannten grandiosen "Führer des Volkes" erklären, sie hätten bei knapp 1,4 Milliarden (!) Einwohnern keine einzige Infektion mit SARS-CoV-2 Viren finden können?

Das sind reine Fake News und m.E. Lügenpropaganda!

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

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