Chirurg entwickelt neues Implantat für die Wirbelsäule

BERLIN (gvg). Für die Entwicklung eines neuen Implantats zur Versteifung von Wirbelsäulenabschnitten (Spondylodese) hat der Chirurg Dr. Frank Kandziora von der Charité in Berlin den Ferdinand Sauerbruch-Forschungspreis erhalten.

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Bei dem Titanimplantat handelt es sich um eine käfigartige Struktur, die nach einer Bandscheibenentfernung zwischen zwei Wirbelkörper plaziert wird. Die Oberfläche dieses auch sonst bei Spondylodesen verwendeten Implantats hat Kandziora mit den Wachstumsfaktoren IGF 1 und TGF beta 1 sowie mit einem Zucker beschichtet. Der Zucker wird dabei langsam abgebaut, wodurch die Wachstumsfaktoren schrittweise freigesetzt werden.

"Anders als der schon öfter für Implantatbeschichtungen verwendete Wachstumsfaktor BMP stimulieren IGF und TGF lediglich die körpereigene Knochenbildung", so Kandziora zur "Ärzte Zeitung". Das führe zu einem schnelleren Einwachsen des Implantats, verhindere aber gleichzeitig, daß Knochen an Stellen gebildet werde, an denen er nichts zu suchen habe, etwa in Bändern oder Sehnen.

Kandziora hat bisher vor allem Schafe mit seinem Implantat ausgestattet. Bevor er es bei Menschen einsetzen kann, muß er nachweisen, daß die Wachstumsfaktoren nicht in andere Körperregionen gelangen und dort Schaden anrichten. "Für die Einzelfaktoren ist dieser Nachweis bereits erbracht. Es geht jetzt noch um die Kombination von IGF und TGF", so Kandziora.

Der Ferdinand Sauerbruch-Forschungspreis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird von den Chirurgischen Gesellschaften Berlins und Brandenburgs verliehen.

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