Sorgen vor neuen SARS-CoV-2-Varianten

Deutschland plant keine generelle Corona-Testpflicht für China-Reisende

Testpflichten für Einreisende aus China hält Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach aktuell für „noch nicht notwendig". Ein engmaschiges „Varianten-Monitoring" an den europäischen Flughäfen sei aber in Vorbereitung.

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In Rom wartet medizinisches Personal im Flughafen auf Passagiere eines Air China-Fluges aus Guangzhou: Italien hat Coronavirus-Tests für alle aus China einreisenden Flugpassagiere vorgeschrieben.

In Rom wartet medizinisches Personal im Flughafen auf Passagiere eines Air China-Fluges aus Guangzhou: Italien hat Coronavirus-Tests für alle aus China einreisenden Flugpassagiere vorgeschrieben.

© Alessandra Tarantino/AP/dpa

Berlin. Minister Karl Lauterbach sagte am Freitag, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine Gefährdung durch neue Varianten nicht zu erwarten sei. Bisher tauchten bereits bekannte Varianten auf. Er werde am Freitagnachmittag mit dem französischen Gesundheitsminister „die Angelegenheit intensivst diskutieren".

„Wir brauchen ein sehr genaues Varianten-Monitoring, denn diese Varianten-Überwachung können wir nicht zuverlässig aus China abrufen", sagte der Minister. „Hier könnte auch die gezielte Überprüfung beispielsweise von einzelnen Flugfolgen eine Rolle spielen, das wird vorbereitet." Es gebe aber keinen Anlass für „Antigen-Test auf Routine-Basis".

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Pantazis: Sequenzierung ist wichtig

Der SPD-Gesundheitspolitiker und Arzt Christos Pantazis hält eine Testpflicht mit anschließender Sequenzierung – notfalls auch im deutschen Alleingang – für sinnvoll. Er hoffe noch auf ein gemeinsames europäisches Vorgehen, sagte er im RBB-Inforadio. Es gehe bei den Tests auch darum, neue Varianten zu erkennen: So werde in Italien nicht nur getestet, sondern auch sequenziert.

Am Freitag forderte Bayern vom Bund eine zeitnahe Abstimmung mit den Ländern über mögliche Auflagen für Reisende aus China. „Die aus China berichtete sehr hohe Anzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 birgt in Verbindung mit der Aufhebung von Isolationsmaßnahmen und Reisebeschränkungen die Gefahr, dass neue Virusvarianten entstehen und sich unkontrolliert verbreiten", teilte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) mit. Deutschland solle China zudem Unterstützung mit Impfstoffen anbieten.

Einige Länder beschränken schon Einreise

Italien, die USA und Indien hatten bereits Beschränkungen für China-Reisende eingeführt oder angekündigt. Auch Spaniens Gesundheitsministerin Carolina Darias kündigte an, Reisende aus der Volksrepublik müssten bei der Einreise einen Corona-Test vorlegen oder eine vollständige Impfung nachweisen.

In Südkorea müssen sich ab Montag alle aus dem Nachbarland eingetroffenen Menschen innerhalb eines Tages nach Einreise einem PCR-Test unterziehen. Zudem müssen ab nächstem Donnerstag alle, die aus China anreisen wollen, einen negativen Corona-Test vorweisen können. (dpa)

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Kommentare
Dr. Josef Siebig 30.12.202217:05 Uhr

Wir haben seit der ersten Welle aus China im Winter 19/20 nichts dazu gelernt und verschlafen die entscheidenden Momente.

Dr. A. Constantin Rocke 30.12.202216:34 Uhr

Warum nur sind die anderen Länder und Ministerien wieder schlechter informiert und beraten als unser Herr Lauterbach?

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