Risiko Insuffizienz

Diabetes raubt dem Herzen die Kraft

Diabetes schwächt das Herz: Patienten mit Typ-2-Diabetes erkranken häufiger und in jüngerem Alter an Herzinsuffizienz und sterben Jahre früher daran als Menschen ohne Diabetes.

Peter OverbeckVon Peter Overbeck Veröffentlicht:

BOSTON. Kurzatmigkeit bei einem Patienten mit Typ-2-Diabetes kann viele Ursachen haben, sollte aber immer auch an Herzinsuffizienz denken lassen, raten Forscher aus Australien. Denn nach Ergebnissen ihrer Studie ist diese Erkrankung bei Patienten mit Diabetes alles andere als selten.

Die Gruppe um Dr. Timothy Davis aus Freemantle hat für ihre Analyse Daten der Freemantle Diabetes Study (FDS, Phase 1) herangezogen. In diese Studie sind zwischen 1993 und 1996 insgesamt 1296 an Typ-2-Diabetes erkrankte Personen im mittleren Alter von 64 Jahren aufgenommen worden.

Ihre gesundheitliche Entwicklung ist dann mit der von 5159 weitgehend merkmalsgleichen Personen ohne Diabetes ("gematchte" Kontrollgruppe) verglichen worden.

Die Nachbeobachtung beider Gruppen lief bis Juni 2012 und erstreckte sich im Schnitt über 12,1 Jahre. Davis hat die Ergebnisse beim Kongress der American Diabetes Association (ADA) in Boston vorgestellt.

Risiko doppelt so hoch

Von den 1185 Teilnehmer mit Diabetes, bei denen zu Studienbeginn keine Herzschwäche bekannt war, war eine im Beobachtungszeitraum der Studie erstmals aufgetretene Herzinsuffizienz bei 377 (31,1 Prozent) entweder Grund für eine Klinikeinweisung oder Todesursache.

Im Vergleich zu Nicht-Diabetikern war das Risiko für Herzinsuffizienz bei den Teilnehmern mit Diabetes damit mehr als doppelt so hoch (hazard ratio: 2,38).

Zum Zeitpunkt eines erstmals registrierten Herzinsuffizienz-Ereignisses waren die Studienteilnehmer mit Diabetes im Schnitt vier bis fünf Jahre jünger als davon betroffene Personen in der Kontrollgruppe ohne Diabetes - ein signifikanter Altersunterschied.

Und auch bei Todesfällen infolge von Herzinsuffizienz war das Alter der Personen, die zuvor Diabetes hatten, zum Zeitpunkt ihres Todes im Schnitt signifikant um rund vier Jahre niedriger.

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