Dopaminerge Therapie steigert Arbeitsfähigkeit von RLS-Patienten

BERLIN (ugr). Etwa drei Prozent der Bevölkerung hat so schwere Symptome eines Restless-Legs-Syndrom (RLS), dass eine Therapie nötig ist. Therapie-Optionen erster Wahl sind dopaminerge Arzneien.

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Typisch für RLS-Patienten ist ein unkontrollierter Bewegungsdrang der Beine, begleitet von unangenehmen und schmerzhaften Parästhesien, die besonders abends und nachts in Ruhe auftreten.

RLS-Beschwerden können auch tagsüber auftreten

Zur Therapie bei ausgeprägtem RLS wird häufig L-Dopa verwendet. Doch unter höher dosiertem L-Dopa komme es bei etwa 80 Prozent der Patienten zu einer Vorverlagerung der Symptome auf die frühen Abendstunden (Augmentation). In manchen Fällen entwickelten sich auch stark ausgeprägte wellenförmige, über den ganzen Tag verteilten Beschwerden, hat Privatdozentin Dr. Ilonka Eisensehr aus München beim Neurologen-Kongress in Berlin berichtete.

Den aktuellen DGN-Leitlinien entsprechend sollte bei mittelgradig bis schwer ausgeprägtem RLS daher eine initiale Therapie mit einem Dopamin-Agonisten erfolgen, sagte die Neurologin auf einer Veranstaltung von Boehringer Ingelheim. Mit Dopamin-Agonisten wie Pramipexol (Sifrol®), das auch zur Behandlung bei Morbus Parkinson zugelassen ist, trete eine Augmentation deutlich seltener auf. Bereits in niedriger Dosis von 0,18 mg abends zeige sich nach einmaliger Einnahme eine signifikante Reduktion der periodischen Beinbewegungen im Schlaf sowie eine signifikante Reduktion der Wachzeiten nach dem ersten Einschlafen.

Dopaminerge Therapie reduziert Fehlzeiten im Beruf

Die Therapie sei auch langfristig effektiv und führe zu einer besseren Lebensqualität und Arbeitsproduktivität der Betroffenen. Eisensehr stellte Studiendaten vor, die zeigen, dass nach dreimonatiger Therapie mit Pramipexol die Fehlzeiten im Beruf abnahmen. Auch gingen Beeinträchtigung am Arbeitsplatz durch RLS-Symptome deutlich zurück, und die Patienten fühlten sich tagsüber seltener müde.

Weitere dopaminerge Therapieoptionen befinden sich nach Angaben von Eisensehr in der Entwicklung. Gedacht ist an eine transdermale Applikation per Pflaster sowie an eine retardierende Medikation mit längerem Wirkspektrum.

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