Raucher
Doppeltes Risiko für Rheuma
WIESBADEN. Zigarettenrauch verschlimmert eine Rheumaerkrankung nicht nur, er scheint sogar Rheuma auszulösen: Das Risiko, an Rheuma zu erkranken, ist einer schwedischen Studie zufolge bei Rauchern doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern, teilt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) mit.
Direkt mit dem Risiko verknüpft sei sowohl Menge der Zigaretten als auch die Anzahl der Jahre, über die Menschen rauchen. Welche Mechanismen zum Ausbrechen von Rheuma führen und wie Mediziner und Betroffene gegensteuern und vorbeugen können, diskutieren Experten beim Herbstsymposium der Korporativen Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. am 29. Oktober in Wiesbaden.
Neben den bei Rauchern häufigen Erkrankungen wie Lungen- und Gefäßschäden steht Zigarettenrauch schon lange im Verdacht, auch verschiedene entzündliche Gelenk- und Bindegewebserkrankungen wie rheumatoide Arthritis auszulösen.
Wie bei jeder Autoimmunerkrankung richtet sich auch bei Rheuma die körpereigene Abwehr gegen den Körper selbst, anstatt diesen vor Schäden von außen zu schützen. Diese fehlgeleitete Immunabwehr ruft entzündliche Prozesse hervor - in Gelenken, Organen, Muskeln oder auch Blutgefäßen.
Bei rheumatoider Arthritis wenden sich die "Antikörper" gegen bestimmte Eiweiße in den Geweben, die sogenannten citrullinierten Peptide. Stoffe im Zigarettenrauch begünstigen die Bildung dieser Eiweiße. Auf diese Weise kann Rauchen die entzündliche Gelenkerkrankung hervorrufen oder sie verschlimmern. (eb)