WHO-Feldversuch
Ebola-Impfstoff wird im Kongo eingesetzt
GENF. Im Kampf gegen den Ebola-Ausbruch im Kongo hat eine gezielte Impfkampagne mit einem experimentellen Impfstoff begonnen. Dies teilte der Leiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Montag in Genf mit.
Rund 600 Menschen – vor allem Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen und Personen, die mit den Infizierten in Kontakt waren – sollen dem kongolesischen Gesundheitsministerium zufolge geimpft werden. Bislang sind 21 Ebola-Fälle im Nordwesten des Landes bestätigt worden.
Durch die schnellen Reaktion der WHO und seiner Partnern kategorisiere man den Ebola-Ausbruch nicht als internationalen Gesundheitsnotstand, sagte Tedros laut tagesschau.de.
Besser vorbereitet als 2014?
Es sei besorgniserregend, dass Fälle von Ebola diesmal in einem urbanen Zentrum aufgetreten seien, sagte Tedros. Allerdings sei man heute besser gewappnet, diesen Ausbruch zu bekämpfen, als noch 2014. Damals starben bei einer verheerenden Ebola-Epidemie in Liberia, Guinea und Sierra Leone mehr als 11.000 Menschen.
Es sind auch mobile Labors im Einsatz und mit einer Luftbrücke können alle Winkel des Landes erreicht werden, berichtet tagesschau.de unter Berufung auf die WHO. Zudem würde die UN bei der Überwachung aller Landesgrenzen helfen.
Deutschland erklärte seine Unterstützung für den Kampf gegen den Ebola-Ausbruch im Kongo. "Wir müssen unbedingt verhindern, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland stelle daher der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kurzfristig fünf Millionen Euro zur Soforthilfe zur Verfügung.
Nachdem es bereits vier Ebola-Fälle in der kongolesischen Millionenstadt Mbandaka gibt, hatte die Weltgesundheitsorganisation ihre Risiko-Einschätzung verschärft. Weil die Stadt durch einen Fluss, Straßen und den Flughafen mit anderen Bevölkerungszentren vernetzt sei, habe sich das Risiko der Ausbreitung erhöht, berichtete die WHO.
Inzwischen sind die Viren laut Gesundheitsministerium im Kongo bei 21 Menschenbestätigt, bei 21 Fällen hielten die Behörden die Ebola-Infektion für wahrscheinlich, in 4 weiteren Fällen für möglich. 26 Menschen waren bislang gestorben.
Die WHO betrachtet das Risiko für den Kongo selbst inzwischen als sehr hoch und für die Region als hoch. "Das globale Risiko (einer Ausbreitung) ist im Moment niedrig", betonte sie jedoch. (dpa/ajo)
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