Liberia

"Ebola bedroht nationale Existenz"

In Liberia fehlen Fachwissen und Geld, um den Ebola-Ausbruch zu bekämpfen, warnt ein Minister des Landes - und schlägt Alarm. Die USA erhöhen unterdessen ihre Finanzspritze.

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NEW YORK/OMAHA. Die Ebola-Epidemie bedroht nach Angaben des liberianischen Verteidigungsministers die Existenz seines Staates. Das Gesundheitssystem des Landes sei bereits überlastet, sagte Verteidigungsminister Brownie Samukai am Dienstag (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Seinem Land mangele es an der Infrastruktur, den logistischen Kapazitäten, dem Fachwissen und dem nötigen Geld, um die Krankheit effektiv zu bekämpfen, zitierte die BBC den Minister.

Nach WHO-Angaben verzeichnet Liberia mit 2046 Infizierten knapp die Hälfte der gemeldeten Erkrankungen in Westafrika. Die Ebola-Sterberate ist mit 58 Prozent in dem Land die höchste der Region.

Daher gibt es in Liberia auch mehr als die Hälfte der registrierten Todesfälle des Ausbruchs, und zwar 1224. Nach WHO-Angaben hat sich die Zahl der Ebola-Toten in der Woche bis zum 6. September auf knapp 2300 verdoppelt.

Auch von 160 erkrankten medizinischen Fachkräften sind die Hälfte gestorben. Besonders betroffen von der Seuche sind auch Guinea und Sierra Leone. Insgesamt gibt es in der Region 2296 Todesfälle.

USA erhöht Finanzhilfe

Die USA wollen die Afrikanische Union jetzt dabei unterstützen, 100 medizinische Fachkräfte aus Afrika in die Region zu bringen. Auch sollen weitere zehn Millionen US-Dollar (7,7 Millionen Euro) für Maßnahmen gegen Ebola bereitgestellt werden.

Einem in der vergangenen Woche in die USA gebrachten Ebola-Patienten geht es unterdessen nach Angaben seiner Ärzte besser. "Wir sind sehr zufrieden mit seinem Fortschritt", sagte Phil Smith, Direktor der zuständigen Abteilung des Nebraska Medical Center in Omaha, laut Mitteilung vom Dienstag (Ortszeit).

Der 51-Jährige war am Freitag in die Klinik gebracht worden, nachdem er sich im westafrikanischen Liberia, wo er als Missionar und Arzt arbeitete, mit Ebola angesteckt hatte.

Der Patient bekommt nach Angaben seiner Ärzte ein experimentelles Mittel. Insgesamt wurden vier Ebola-Patienten zur Behandlung in die USA geflogen. (dpa/eb)

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