Einmonatsspritze erleichtert Alkoholentzug

CHAPEL HILL (mut). Eine Depot-Formulierung mit dem Opiat-Antagonisten Naltrexon verbessert die Entzugstherapie bei Alkoholikern. Mit der Therapie läßt sich die Zahl der Tage, in denen sich Alkoholiker betrinken, im Vergleich zu Placebo deutlich reduzieren.

Veröffentlicht:

Das berichten US-Forscher aus Chapel Hill in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "JAMA"( 293, 2005, 1617). Mit der neuen Formulierung ließen sich Compliance-Probleme beim medikamentös unterstützten Entzug vermindern, da das Präparat nur einmal monatlich injiziert werden muß, so die Forscher.

Für die Studie wurde eine Depot-Formulierung auf Basis einer biologisch abbaubaren Polymer-Matrix verwendet. Die Formulierung ist noch nicht zugelassen und wird derzeit vom US-Unternehmen Alkermes in einer Phase-III-Studie geprüft.

Die Forscher behandelten 627 entzugsbereite Alkoholiker sechs Monate mit dem Präparat oder mit Placebo. Zusätzlich erhielten alle Patienten zwölf Sitzungen Psychotherapie.

Das Ergebnis: Vor Beginn der Studie betranken sich die Teilnehmer im Schnitt an 19 Tagen pro Monat - definiert als Konsum der Alkoholmenge von mindestens vier bis fünf Flaschen Bier. Nach sechs Monaten betranken sich die Teilnehmer mit Placebo noch an etwa sechs Tagen pro Monat, mit Naltrexon an etwa drei Tagen. Männer sprachen deutlich besser auf Naltrexon an als Frauen.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

DHS Jahrbuch Sucht

Suchtbericht: Deutschland hat ein Alkohol- und Tabakproblem

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken