Prävention und Vorsorge
Es ist wieder Darmkrebsmonat
Den Start in den Darmkrebsmonat März nehmen Verbände und Organisationen zum Anlass, nochmals auf die Bedeutung des jährlichen Stuhltests und das Darmkrebsrisiko durch Alkohol hinzuweisen.
Veröffentlicht:NEU-ISENBURG. Darmkrebs ist bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Krebserkrankung. Der Fokus des Darmkrebsmonats Mai liegt daher einmal mehr auf dem Thema Früherkennung. Hierzu können Frauen und Männer ab 50 Jahren jährlich einen Stuhltest auf okkultes Blut in Anspruch nehmen.
Seit April 2017 gibt es dafür den zuverlässigeren immunologischen Test (iFOBT), wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erinnert. Ab 55 Jahren haben die Versicherten dann Anspruch auf bis zu zwei Früherkennungskoloskopien im Abstand von zehn Jahren oder alle zwei Jahre auf einen Test auf okkultes Blut im Stuhl.
Zugleich weist die BZgA auf ihr Online-Angebot an geprüften Informationen zum Thema Darmkrebs unter http://www.frauengesundheitsportal.de und http://www.maennergesundheitsportal.de hin. Neben einem Überblick zu Früherkennungsuntersuchungen gebe es dort für Patienten Informationen über das Erkrankungsrisiko, den Verlauf und die Behandlung von Darmkrebs sowie zu einer darmgesunden Lebensweise.
Eine risikoreiche Lebensweise steht auch im Fokus der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Anlässlich des Darmkrebsmonats März macht die DGVS darauf aufmerksam, dass auch der vergleichsweise moderate Konsum von Alkohol das Risiko für eine Darmkrebserkrankung erhöht.
Ob Bier oder Schnaps – Alkohol erhöht das Darmkrebsrisiko
"Der Zusammenhang zwischen hohem Alkoholkonsum und Darmkrebsrisiko ist mittlerweile durch zahlreiche Studien gut belegt", betont Professor Christian Trautwein aus Aachen, Sprecher der DGVS in einer Pressemitteilung. Eine Auswertung von 14 prospektiven Kohortenstudien zeige, dass bereits der Konsum von 100 Gramm Alkohol pro Woche mit einem 15-prozentigen Anstieg des Darmkrebsrisikos einhergehe. Ein Standardglas Bier oder Wein enthalte zum Beispiel je rund 10 bis 12 Gramm reinen Alkohol. Die Metaanalyse belege zudem, dass die Gruppe der stärksten Konsumenten im Vergleich zu den Probanden mit dem geringsten Alkoholkonsum ein um rund 50 Prozent erhöhtes Darmkrebsrisiko aufweise. Ausschlaggebend sei dabei allein die Menge des konsumierten Alkohols, nicht die Art des alkoholischen Getränks.
In ihrem Aufruf an die Politik "Prävention beginnt in den Verdauungsorganen" fordert die DGVS daher unter anderem eine bessere Aufklärung über die Gefahren des Alkohols sowie mehr Regularien für die alkoholproduzierende Industrie, auf diese Risiken hinzuweisen. (run)