Escitalopram lindert Depressionen besonders rasch und verträglich

ELTVILLE (nsi). Das neue Antidepressivum Escitalopram kann sich in der Wirksamkeit mit Venlafaxin messen lassen. Escitalopram lindert das Stimmungstief ähnlich gut, aber rascher und verträglicher.

Veröffentlicht:

Das hat Privatdozent Hans-Peter Volz vom Krankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie in Werneck gesagt.

Volz bezog sich auf eine Vergleichsstudie mit 289 Depressiven. Diese haben für acht Wochen Venlafaxin XR retard (75 bis 150 mg/Tag) oder Escitalopram (Cipralex®, 10 bis 20 mg/Tag) erhalten. Die Patienten hatten auf der Montgomery-Asberg-Depression Skala (MADRS) im Schnitt 29 von maximal 60 Punkten. Mit der Skala werden etwa Traurigkeit und Schlaflosigkeit quantifiziert. Ab zwölf Punkten wird eine Depression diagnostiziert, zwischen 20 und 30 Punkten ist sie moderat, über 30 schwer.

Zudem wurde die Befindlichkeit der Kranken mit dem Clinical Global Impression-Score (CGI) beurteilt. Im CGI wird etwa gefragt, ob sich der Zustand des Patienten geändert hat und wie das Verhältnis erwünschter zu unerwünschten Arznei-Effekten ist. Der CGI-Wert sank von im Mittel 4,5 zu Studienbeginn nach acht Wochen auf 1,8 in beiden Gruppen, so Volz bei einer Veranstaltung von Lundbeck in Eltville.

Nach zwei Wochen Therapie hatte sich mit Escitalopram die Depression nach dem Eindruck der Ärzte aber etwas mehr gebessert als mit Venlafaxin. Eine anhaltendes Ansprechen, definiert als eine Reduktion des MADRS-Wert um mindestens 50 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert, erreichten alle Kranken nach acht Wochen, mit Escitalopram wurde eine Ansprechrate von mehr als 90 Prozent schon nach sechs Wochen erzielt, mit Venlafaxin waren es zu dieser Zeit erst 75 Prozent. Mit Venlafaxin sei häufiger als mit Escitalopram Übelkeit, Schwitzen und Verstopfung aufgetreten, so Volz.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken