Exotische Infektionen gibt es jetzt auch am Mittelmeer
Dengue-, Chikungunya- und West-Nil-Fieber sind in seltenen Fällen bei Urlaubern in Südeuropa möglich.
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Mücken sorgen für die Verbreitung vormals exotischer Infektionen auch in Südeuropa.
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Die Mücke Aedes albopictus ist der Vektor für Dengue- und Chikungunya-Fieber. In mehreren Ländern, vor allem in Südeuropa, breitet sich die Überträgermücke aus (wir berichteten).
Inzwischen gibt es erste Meldungen von lokal erworbenen Dengue- und Chikungunya-Erkrankungen in Südfrankreich. Ein deutscher Tourist, der seinen Urlaub im Süden Kroatiens verbracht hatte, erkrankte nach der Reiserückkehr ebenfalls an Dengue-Fieber.
Im Nordosten Griechenlands kam es in den vergangenen Monaten zu einem größeren Ausbruch von West-Nil-Fieber, welches auch durch Stechmücken übertragen wird. Bereits über 30 Menschen starben dort daran. Weitere Erkrankungsfälle an West-Nil-Fieber bei Menschen wurden aus Spanien, Italien, der Türkei, Rumänien, Israel und dem Süden Russlands berichtet.
Da für alle genannten Krankheiten bisher keine Impfungen für die Anwendung bei Menschen zur Verfügung stehen, sollten Reisende in süd- und südosteuropäische Länder über Mückenschutz tagsüber und nachts beraten werden.
Darüber hinaus muss bei Reiserückkehrern aus Süd- und Südost-Europa mit unklaren fieberhaften Erkrankungen auch an die Möglichkeit gedacht werden, dass Dengue-, Chikungunya- oder West-Nil-Fieber vorliegt. Gegebenenfalls sollte daher eine entsprechende serologische Diagnostik veranlasst werden.
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