Hochdotierte Preise

Forschung zu Mikroglia bei MS geehrt

Die Sobek-Stiftung hat zwei Mediziner für ihre Arbeiten in der Grundlagenforschung der Multiplen Sklerose ausgezeichnet.

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HANNOVER. Den mit 100.000 Euro europaweit höchstdotierten Preis für Grundlagenforschung, der Sobek-Forschungspreis, hat Professor Marco Prinz erhalten.

Die Erkenntnisse des Direktors am Institut für Neuropathologie des Universitätsklinikums Freiburg lieferten die Basis für ein besseres Verständnis der Krankheitsmechanismen bei MS, meldet die in Hannover ansässige Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft DMSG.

So konnten Forscher um Prinz erstmals erklären, dass und wie Mikroglia-Zellen im Gehirn zur Schädigung von Nervenzellen beitragen. Daraus ergäben sich Impulse für neue Forschungsansätze und Therapien, heißt es in der Mitteilung.

Durch seine Erkenntnisse habe Prinz Weltgeltung erlangt, wie hoch angesehene Publikationen und mehrere Wissenschaftspreise belegten.

Der Sobek-Nachwuchspreis, der mit 10.000 Euro Preisgeld verbunden ist, ging an Dr. Stefan Bittner von der Universität Münster. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Rolle der Ionenkanäle in der Pathophysiologie der Multiplen Sklerose.

Er wies nach, dass es Zwei-Poren-Kaliumkanäle sind, die Immunzellen das Durchdringen der eigentlich nicht überwindbaren Blut-Hirn-Schranke und damit den Eintritt ins Nervensystem ermöglichen.

Darüber hinaus kann er auch erklären, wie die Kanäle zur Entstehung der Krankheit beitragen: Zuerst regulieren sie die Aktivierung von Immunzellen, dann steuern sie die Einwanderung ins Zentrale Nervensystem. Dort tragen sie zum Tod von Nervenzellen bei.

Damit hat die Roman, Marga und Mareille Sobek-Stiftung zum 15. Mal international herausragende Multiple Sklerose-Forscher mit Preisen geehrt.

Insgesamt wurden seit dem Jahr 2000 für die Sobek-Forschungspreise 1,5 Millionen Euro an herausragende Wissenschaftler für deren weitere Forschungsarbeiten vergeben und seit 2001 insgesamt 140.000 Euro für die Sobek-Nachwuchspreise. (eb)

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