Frühe Blutzuckersenkung senkt Infarkt- und Sterberate
ROM (ob). Mit intensiver Blutzuckersenkung sollte bei Diabetikern so früh wie möglich im Krankheitsverlauf begonnen werden. Dann ist langfristig eine präventive Wirkung auch auf makrovaskuläre Ereignisse zu erwarten.
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Frühe Blutzucker-Therapie kann Infarkte verhindern.
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Diese Schlussfolgerung ziehen die Autoren der berühmten UKPDS-Studie aus neuen Langzeitergebnissen ihrer Studie. Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren gaben sie die Hauptergebnisse dieser Meilenstein-Studie der klinischen Diabetesforschung bekannt.
Danach verringerte die Blutzuckersenkung mit Insulin und Sulfonylharnstoffe (SH) im Vergleich zur konventionellen Therapie mit Diät und Bewegungstraining zwar die Rate mikrovaskulärer Diabetes-Komplikationen, nicht jedoch die der makrovaskulären Ereignisse.
Nur mit Metformin konnte speziell bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern Herzinfarkt- und Sterberate signifikant gesenkt werden. Insgesamt 3277 der ursprünglich 4209 Typ-2-Diabetiker wurden in den zehn Jahren nach Abschluss der Studie weiter beobachtet. Ergebnisse dieser Studienverlängerung wurden jetzt auf dem europäischen Diabeteskongress in Rom vorgestellt.
Trotz Angleichung von antidiabetischer Therapie und Blutzuckereinstellung blieb die Risikoreduktion für mikrovaskuläre Ereignisse in der zuvor mit Insulin/SH behandelten Gruppe konstant erhalten. Mehr noch: In der Studienverlängerung wurde zudem als verzögerte Wirkung auch eine signifikante Reduktion von Herzinfarktrate (um 15 Prozent) und Gesamtsterberate (um 13 Prozent) sichtbar. Auch in der Metformin-Gruppe persistierte die Reduktion von Herzinfarkten (um 33 Prozent) und Todesfällen jeglicher Ursache (um 27 Prozent).
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