Frühe antidepressive Therapie begünstigt Langzeiterfolg

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Besonders alte Menschen fühlen sich oft einsam.

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BERLIN (ugr). Entscheidend für den Erfolg einer antidepressiven Therapie ist die Zeit bis zum Wirkeintritt. Je früher die Patienten auf eine Medikation ansprechen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für einen langfristigen Behandlungserfolg.

Im Alltag bewährt habe sich der selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Escitalopram (Cipralex®), berichtete Professor Hans-Jürgen Möller aus München beim DGPPN-Kongress in Berlin.

Möller stellte zwei Anwendungsbeobachtungen vor, an denen knapp 15 000 Patienten teilgenommen haben. In der ersten, offenen Anwendungsbeobachtung wurden 11 760 Patienten acht Wochen mit Escitalopram behandelt. Der mittlere CGI-S (Clincal Global Impression Scale) nahm von 4,7 auf 3,1 ab. Der Gesamtsummenwert einer modifizierten Version der Montgomery Asberg Depression Rating Scale (svMADRS) reduzierte sich von 31,8 auf 12,4.

Anderen Studien zufolge ist der frühe Wirkeintritt von Bedeutung: 63 Prozent der Patienten, bei denen sich bereits nach zwei Wochen Behandlung der MADRS-Score um mindestens 20 Prozent reduzierte, erreichten nach acht Wochen eine Remission. Blieb der frühe Therapieerfolg aus, kam es nur selten zur Remission.

Depressive Patienten haben häufig zusätzlich Angststörungen. Die Komorbidität erschwere meist die Behandlung, so der Psychiater. Der selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer Escitalopram aber hat auch eine Zulassung für generalisierte Angststörungen, wie Möller bei einer Veranstaltung des Unternehmens Lundbeck sagte. In der zweiten Anwendungsbeobachtung erhielten 2911 Patienten mit Angst und Depression 16 Wochen lang Escitalopram. 73 Prozent sprachen nach der MADRS-Skala mit mindestens 50-prozentiger Symptomreduktion an.

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