„Sche1sstyp“-Aktion
Für eine Welt ohne Typ-1-Diabetes
Die Prävention von Typ-1-Diabetes wäre ein Segen für Millionen von Menschen weltweit. Unter dem Motto „Sche1sstyp“ startet nun eine Aktion, mit der Wissenschaftler für ein vielversprechendes Projekt in diesem Bereich werben.
Veröffentlicht:BERLIN. Bereits in der frühen Kindheit lässt sich ein hohes Risiko für Typ-1-Diabetes durch den Nachweis von Autoantikörpern erkennen, noch bevor die Krankheit ausgebrochen ist. Das haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München mit Partnern belegt.
In den Studien Fr1da, Freder1k und Fr1dolin wurden bereits 90.000 Kinder auf ein asymptomatisches Krankheitsstadium gescreent. Die Studien in Bayern, Niedersachsen und Sachsen zeigen, dass die Prävalenz in Deutschland wohl nicht variiert. Teilnehmen können allerdings Kinder aus ganz Deutschland.
Für das Projekt „A World Without 1“ haben die Forscher bereits belegt, dass man Babys mit deutlich erhöhtem Typ-1-Risiko mit einem Bluttest sicher identifizieren kann.
"Sicherer Ansatz"
Auch haben sie Hinweise gefunden, dass sich durch Hyposensibilisierung mit oralem Humaninsulin im Pankreas die Autoimmunzerstörung der Betazellen verhindern ließe. Diesen Ansatz wollen sie jetzt in einer großen klinischen Studie überprüfen.
Das Insulinpulver sei nicht zur Blutzuckersenkung gedacht. Die Immunzellen des Körpers sollen damit dazu gebracht werden, den Stoff zu akzeptieren, berichtete Professor Anette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Münchener Helmholtz-Zentrum am Dienstag in Berlin.
Das Pulver schmecke neutral und bedeute für die Kinder keine Gefährdung. „Das ist ein sicherer Ansatz“, sagte Ziegler.
"Sche1sstyp"-Plakate
Um die Forschung voranzutreiben, brauchen die Wissenschaftler weitere Unterstützer und gehen mit einer provokanten PR-Aktion einen eigenwilligen Weg (www.aworldwithout1.de).
Unter der Überschrift „Sche1sstyp“ wird in großen Lettern auf 1500 Plakaten in Berlin, München, Hannover und Dresden Aufmerksamkeit für die Forschung geschaffen, ebenso auf über 560 Infoscreens in ganz Deutschland.
Die Prävention von Typ-1-Diabetes, der häufigsten Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter wäre ein Segen für Millionen von Menschen weltweit. „Bis zu 150.000 mal muss sich ein Typ-1-Diabetiker im Leben Insulin spritzen“, so Ziegler.
„Wir möchten erstmals klinisch prüfen, ob man den Ausbruch dieser schwerwiegenden Erkrankung unterbinden kann und hoffen, auf diesem Weg viele Unterstützer gewinnen zu können.“
Eine Welt ohne Typ-1-Diabetes ist noch keine Realität, aber eine realistische Vision, sagte Ziegler. (Mitarbeit af)
Wir haben den Beitrag aktualisiert am 22.01.2019 um 14:14 Uhr.
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