Ophthalmologie
Immer mehr warten auf eine Keratoplastik
DÜSSELDORF. Über 5000 Menschen haben im vergangenen Jahr dank einer Hornhauttransplantation (Keratoplastik) ihr Sehvermögen deutlich verbessern können, teilt der Berufsverband der Augenärzte (BVA) mit.
Seit dem Jahr 2000 erhebt die Sektion Kornea in der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft regelmäßig Zahlen zu Keratoplastiken in Deutschland. "Für 2013 meldeten die Kliniken und Praxen aus Deutschland 5244 Keratoplastiken", wird Professor Berthold Seitz, der Leiter der Sektion Kornea, zitiert.
Das seien mehr als jemals zuvor.Etwa ein Drittel der Patienten sind von der vererbbaren "Fuchs Dystrophie" betroffen, bei der die Endothelzellen auf der Innenseite der Hornhaut absterben. Die Hornhaut quillt und wird trübe.
Doch auch der Keratokonus, eine krankhafte Vorwölbung der Hornhaut, oder Narben, etwa nach Unfällen oder Infektionen, machen Transplantationen notwendig.
"Obwohl Augenärzte in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Maßnahmen zur Vermeidung von Hornhauttrübungen eingeführt haben, steigt der Bedarf an Spenderhornhäuten", merkt Professor Bernd Bertram an, der erste Vorsitzende des Berufsverbands der Augenärzte, "denn dank neuer Operationstechniken und besserer Ergebnisse steigt die Zahl der Fälle, in denen eine Hornhauttransplantation angezeigt ist."
In den vergangenen Jahren haben neue Operationstechniken an Bedeutung gewonnen, bei denen lediglich einzelne Hornhautschichten verpflanzt werden.
"Der Anteil der posterioren lamellären Keratoplastik, bei der die inneren Hornhautschichten durch ein Transplantat ersetzt werden, ist seit dem Jahr 2008 von 7,6 Prozent auf 43,5 Prozent in 2013 gestiegen", so Seitz in der Mitteilung des BVA. Vorteil dieser Operationstechnik ist unter anderem die schnellere Erholung des Sehvermögens.
Die Zahl der Patienten, die auf eine Hornhauttransplantation warten, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, wie aus dem Deutschen Keratoplastikregister hervorgeht: Standen zum 31. Dezember 2011 noch 1892 Patienten auf der Warteliste, so waren es Ende 2013 schon 3163 Patienten. (eb)