Genetik

Immundefekt durch Mutation im Gen CTLA4

Veröffentlicht:

FREIBURG. Forscher vom Uniklinikum Freiburg haben in Kooperation mit Immunologen am University College London einen Gendefekt bei 14 Patienten mit angeborenem Immundefekt entdeckt (Nature Medicine 2014; online 20. Oktober). Die Patienten stammen aus sechs Familien, wie die Uniklinik Freiburg mitteilt.

Außer an schweren Atemwegsinfekten litten die meisten Patienten in diesen Familien an Autoimmunkrankheiten des Darmes, der Lunge und anderer Organe. Die Forscher hätten gezeigt, dass Mutationen im Gen CTLA4 für die Entstehung dieser Erkrankung verantwortlich sind. CTLA4 sei ein wichtiges Werkzeug regulatorischer T Zellen, die eine Entgleisung der Immunantwort hin zu einer Überreaktion und dadurch bedingte autoimmune Prozesse verhindern.

In den Patienten sei eine von zwei Kopien dieses Gens zerstört, heißt es in der Mitteilung. Von dem verbliebenen gesunden Gen könne aber nicht genug CTLA4 hergestellt werden, um die Funktion der regulatorischen T Zellen zu gewährleisten.Die genetischen Ursachen für angeborene Immundefekte sind in den meisten Fällen (60 bis 70 Prozent) noch unbekannt, erinnert das Uniklinikum Freiburg.

Aufgrund der hohen Häufigkeit der Mutationen in der bisher kleinen Kohorte von 70 Patienten, die untersucht wurden, sowie der Tatsache, dass nur eine Mutation ausreicht, um die Erkrankung auszulösen (autosomal-dominant), rechneten die Forscher aber damit, in nächster Zeit bei vielen immunologisch Erkrankten diesen speziellen Gendefekt zu diagnostizieren. (eb)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken