Kommentar
Infektionen sind's, nicht Impfungen
Guillain-Barré-Syndrom (GBS) wird meist gedanklich mit Impfungen verknüpft. Warum? Zum einen steht GBS in den Fachinfos unter UAW, zum anderen gibt es immer wieder Studien zum Zusammenhang von Impfungen und GBS.
Nun haben eine Reihe solcher Studien ergeben: Bei Geimpften ist die GBS-Rate nicht höher als bei Nicht-Geimpften. Ideologisch gefestigte Impfgegner ficht das nicht an. Die sagen: Bekommen Geimpfte GBS, war's die Impfung, bei Ungeimpften gibt's dann wohl 'ne andere Ursache.
Wenn aber die Mobilisierung des Immunsystems ein GBS triggern kann, muss das eine Infektionskrankheit erst recht tun. Forscher aus Taiwan haben jetzt nach dem Zusammenhang von Gürtelrose und GBS geschaut.
Das Ergebnis: Gürtelrose erhöht das GBS-Risiko fast um das 20-Fache. Diese Zahl kann man sich schon einmal merken für mögliche Diskussionen zum GBS, wenn der Zoster-Impfstoff auch in Europa auf den Markt kommt.
Und: Impfstoffhersteller sollten eine Art Fachinfo für Infektionserreger erstellen. Diese kann bei der Impfaufklärung dann der Fachinfo zum Impfstoff gegenübergestellt werden.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Gürtelrose erhöht das GBS-Risiko um das 20-fache