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Insektenstiche: So juckt`s weniger
Bei Insektenstich hat Zitronensaft nicht nur den Effekt, dass Juckreiz und Schwellung gelindert werden. Professorin Karen Nieber verrät, welche Hausmittel gegen Insektenstiche helfen.
Veröffentlicht:Frage: Wie lassen sich Reaktionen nach Insektenstichen (Biene, Wespe) mindern?
Professor Karen Nieber:(...) Im Normalfall tragen neben dem Kühlen des Insektenstichs auch bewährte Hausmittel zur Linderung der Beschwerden bei. Der Juckreiz und eine beginnende Schwellung können durch Zitronensaft gelindert werden. Hierzu wird eine Fruchtscheibe auf die Einstichstelle gelegt, sodass die Säure für einige Minuten einwirken kann.
So wird nicht nur die Wunde gekühlt, sondern durch die Maßnahme werden auch giftige Substanzen zerstört, auch wirkt die Zitronensäure ansatzweise hemmend auf Bakterienwachstum, sodass eventuelle Entzündungen im Keim vorgebeugt werden. Ähnlich wirkt eine Zwiebelscheibe.
Auch die Wirkstoffe des reinen Aloe-vera-Gels zählen zu den Erste-Hilfe-Maßnahmen, denn das klare Gel verfügt über eine große Bandbreite an Eigenschaften.
Der Pflanzensaft wirkt leicht antibiotisch und damit entzündungshemmend, während durch das Einwirken und Verdunsten des Mittels ein angenehmer und Juckreiz lindernder und kühlender Effekt auf der entsprechenden Hautstelle eintritt.
Ebenso verhält es sich mit Teebaumöl. Es sollen wenige Tropfen Teebaumöl auf etwas Watte geträufelt und damit der Insektenstich betupft werden. Gegen das Jucken kann auch Lavendelöl helfen, das ebenfalls auf den Stich getupft wird.
Vorsicht bei starken allergischen Reaktionen
Auch Spitzwegerich lindert den Juckreiz und beugt einer Schwellung vor, ebenfalls die in der Apotheke erhältliche Arnikasalbe. Diese Salbe ist gut zur Behandlung geeignet und unterstützt die Heilung.
Kampfer- und Menthollösungen kühlen den betroffenen Bereich, mildern den Juckreiz und beruhigen die Haut. Gewürznelkenöl lindert den Juckreiz und wirkt entzündungshemmend.
Allerdings sind die pflanzlichen Mittel nicht geeignet bei einer starken allergischen Reaktion. Eine gesteigerte örtliche Reaktion (schwere Lokalreaktion) persistiert über mehrere Tage und kann eine nichtinfektiöse Lymphangitis sowie milde Allgemeinbeschwerden hervorrufen.
Solche Reaktionen treten bei bis zu 25 Prozent der Bevölkerung auf. Hauptverantwortlich ist das Histamin. Es wird lawinenartig freigesetzt, wenn der Organismus in Kontakt mit einem Stoff tritt, auf den er allergisch reagiert.
Örtliche Stichreaktionen können im Bereich der Luftwege eine bedrohliche Obstruktion auslösen. Bei allergischen Reaktionen ist eine Behandlung mit entsprechenden Medikamenten (Antihistaminika, Kortikoide, Adrenalin) notwendig.
Professor Karen Nieber: Lehrstuhl Pharmakologie für Naturwissenschaftler, Institut für Pharmazie, Uni Leipzig
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