Krebsregister

Kopf-Hals-Krebs trifft immer mehr Frauen

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MAINZ. Krebserkrankungen der Kopf-Hals-Region rangieren weltweit unter den zehn häufigsten bösartigen Neubildungen, teilt die Universitätsmedizin Mainz (UMM) mit.

Inwieweit sich diese Krebsarten der Mundhöhle, des Rachenraums und des Kehlkopfes in den letzten Jahren in Rheinland-Pfalz verbreitet haben, haben Wissenschaftler des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) der UMM untersucht.

Basis der Studie waren Daten des Krebsregisters Rheinland-Pfalz für die Jahre 2000 bis 2009 (Laryngo-Rhino-Otol 2015, 94 (07): 451-458). Im Zeitraum von Januar 2000 bis Dezember 2009 wurden 8055 neue Kopf-Hals- Malignome diagnostiziert und an das epidemiologische Krebsregister gemeldet, heißt es in der Mitteilung.

Männer waren 3,5mal häufiger als Frauen an Kopf-Hals-Malignomen erkrankt, so die UMM. Bei den Männern wurde jedoch ein ganz leichter Rückgang festgestellt. Im Jahr 2000 betrug die absolute Zahl der Neuerkrankungen bei den Männern 629, 2009 waren es 622.

Bei den Frauen in Rheinland-Pfalz stieg die absolute Zahl aller Kopf-Hals-Malignome hingegen von 157 Neuerkrankungsfällen im Jahr 2000 auf 213 im Jahr 2009. Zum Zeitpunkt der Erstdiagnosestellung waren die Männer durchschnittlich 63 Jahre alt und die Frauen 64 Jahre.

Hinsichtlich des Kehlkopfkrebses zeigten die Daten der Mitteilung zufolge weitere geschlechtsspezifische Unterschiede auf: Kaum Veränderungen gab es bei der Kehlkopfkrebsrate der Frauen, durchschnittlich minus 0,3 Prozent pro Jahr, bei den Männern nahm sie hingegen um jährlich 2,7 Prozent ab.

Einen Grund für diesen gegenläufigen Trend bei Männern und Frauen vermuten die Wissenschaftler im unterschiedlichen Konsumverhalten von Tabak. Denn Kehlkopfkrebs taucht besonders häufig im Zusammenhang mit Rauchen auf, und das ist seit den 1950er Jahren bei Frauen immer populärer geworden.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist die deutliche Zunahme der Krebsraten des Oropharynx in Rheinland-Pfalz: Bei Frauen beträgt der jährliche Zuwachs im Mittel 3,6 Prozent und bei Männern 1,9 Prozent.

Als ein wesentlicher, neu-identifizierter Risikofaktor wurde vor wenigen Jahren das Humane Papillom Virus (HPV) identifiziert, das bisher eher mit der Entstehung von Zervixkrebs assoziiert wurde. (eb)

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