Lamotrigin schützt gut vor depressiven Phasen

BERLIN (gvg). Lamotrigin kann in der Langzeittherapie bei Patienten mit manisch-depressiver Erkrankung depressive Episoden gut verhindern. In Studien zeigten sich in diesem Punkt Vorteile im Vergleich zu Lithium.

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"Selbst ein typischer Patient mit bipolarer Störung ist kein Maniker, der auch depressiv sein kann, sondern ein Depressiver, der auch manisch sein kann", so Dr. Heinz Grunze von der Abteilung Psychiatrie der Universität München. Denn depressive Episoden treten bei diesen Patienten wesentlich häufiger auf als manische. Er plädiert daher dafür, der Prophylaxe depressiver Episoden bei dieser Erkrankung verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen.

Die günstigsten Daten gebe es diesbezüglich für Lamotrigin, wie Grunze auf einem Symposium beim Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde in Berlin sagte.

In einer kombinierten Analyse zweier Studien, bei denen der primäre Endpunkt jeweils die Zeit bis zum Auftreten einer interventionspflichtigen Krankheitsepisode war, schnitten Lamotrigin (Median der rezidivfreien Zeit 197 Tage) und Lithium (184 Tage) in der Rezidivprophylaxe jeweils signifikant besser ab als Placebo (86 Tage).

Bezogen auf alle affektiven Episoden gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen der Wirksamkeit beider Substanzen. Insgesamt erhielten 635 Patienten entweder täglich 50 bis 400 Milligramm Lamo-trigin, Lithium oder Placebo (J Clin Psychiatry, 2004, 65(3), 432).

"Vorteile für Lamotrigin zeigten sich aber bei der Prophylaxe depressiver Episoden", sagte Grunze auf der von GlaxoSmithKline unterstützten Veranstaltung. Besonders ausgeprägt sei dieser protektive Effekt von Lamotrigin (elmendos®) in der Subgruppe der über 55jährigen gewesen.

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