Impfung gegen SARS-CoV-2

Lauterbach will „klare“ Corona-Impfempfehlungen für alle Altersgruppen

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hält den Druck auf die STIKO aufrecht, ihre Empfehlungen für eine Corona-Viertimpfung anzupassen. Man brauche „für jedes Alter eine Botschaft“, so der Minister.

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Auch für die vierte Corona-Impfung geöffnet: Ein Aufsteller mit der Aufschrift „Covid-19 Impfung“ in verschiedenen Sprachen steht neben einer temporären Impfstation in der Innenstadt von Hannover.

Auch für die vierte Corona-Impfung geöffnet: Ein Aufsteller mit der Aufschrift „Covid-19 Impfung“ in verschiedenen Sprachen steht neben einer temporären Impfstation in der Innenstadt von Hannover.

© Michael Matthey / dpa / picture alliance

Berlin. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich für „klare Empfehlungen“ auch für Menschen unter 60 oder 70 Jahren ausgesprochen, ob und in welchen Fällen eine vierte Corona-Impfung ratsam ist. „Natürlich wollen auch die Jüngeren wissen, was sie denn nun machen sollen. Wir brauchen jetzt klare Empfehlungen für alle Altersgruppen“, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Wir sollten nicht nur sagen, was die über 70-Jährigen machen sollen“, erläuterte Lauterbach. „Wir müssen auch eine Antwort für den 40-Jährigen haben. Sollte er sich auf keinen Fall impfen lassen? Oder nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei sehr vielen Kontakten am Arbeitsplatz? Oder nur, wenn der Hausarzt das empfiehlt? Man braucht für jedes Alter eine Botschaft.“

STIKO, EMA, Lauterbach – die Kakophonie bleibt bestehen

Spätestens, wenn die neuen an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe da seien, „sollte es klare Ansagen auch für die unter 60-Jährigen geben“.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine vierte Corona-Impfung derzeit nur Menschen über 70 Jahren sowie einigen Risikogruppen. Führende EU-Behörden hatten sich für eine zweite Auffrischungsimpfung für alle über 60 ausgesprochen. Lauterbach hatte dagegen für Viertimpfungen auf breiterer Front auch bei Menschen unter 60 Jahren geworben – nach Rücksprache mit dem Arzt.

Angesichts von Kritik an diesen uneinheitlichen Äußerungen war im Juli das Ziel ausgegeben worden, die Kommunikation zu Corona-Impfungen besser abzustimmen. Lauterbach und der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens vereinbarten dazu die Einrichtung einer Pandemie-Arbeitsgruppe innerhalb der STIKO. Diese soll bereits in der Phase der Diskussion und Beratung zu einer neuen Impfempfehlung eine kontinuierliche Kommunikation mit dem Ministerium gewährleisten.

Holetschek: Klarer Fahrplan ist notwendig

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek unterstützt die Forderung nach einer klaren Einschätzung zur vierten Corona-Auffrischungsimpfung für alle Altersgruppen. Holetschek sagte am Sonntag: „Natürlich würde ich mir auch wünschen, dass es in der Frage der Viertimpfung einen klaren Fahrplan für alle Altersgruppen gibt. Ich sehe keinen Grund, warum sich die Experten der Ständigen Impfkommission (STIKO) nicht mit dieser Frage auseinandersetzen sollten.“ (dpa/eb)

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Kommentare
Angela Jeuthe 08.08.202209:34 Uhr

Ich verstehe nicht, die letzte SARS-CoV-2-Impfung soll nicht länger als 3 Monate zurückliegen. Nur so gibt es Bewegungsfreiheit. Also braucht man die vierte und die fünfte Impfung sowieso - STIKO Empfehlung hin oder her.

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