Kommentar
Masern - ohne Ende in Europa
Masern sind eine Erkrankung, die ausgerottet werden kann. Das ginge ganz einfach: mit Impfraten über 95 Prozent für beide (!) Impfungen. Doch in Europa gibt es offenbar kein Interesse an einer Maserneradikation. Dieses Jahr wurden 30.000 Masernfälle registriert.
Die WHO hat das Ziel "Eradikation in Europa" de facto aufgegeben. Nach Fristverlängerungen von 2007 auf 2010 steht nun 2015 auf dem Papier.
Doch die Zahl 30.000 macht deutlich: Es passiert nichts in Europa. Zur Erinnerung: In den USA wurden im vergangenen Jahrzehnt pro Jahr gerade einmal zwischen 37 und 140 Masernfälle verzeichnet.
Diese Kluft bleibt bestehen, solange es - auch - Mediziner gibt, die Masern als eine Art Häutung sehen, nach der eine höhere Entwicklungsstufe erreicht wird.
Solange sich Ärzte (!) bei Impfkongressen hinstellen und sagen, sie könnten doch nichts dafür, wenn Eltern ihre Kinder nach der Beratung nicht gegen Masern impfen lassen, wird sich nichts ändern.
Die Namen sind bekannt, ein Vorgehen gegen nicht impfende Ärzte wurde auf Ärztetagen mehrfach angekündigt. Passiert ist bisher jedoch nichts. Freuen dürfen sich einzig die Masernviren, unnötig leiden müssen die Masernkranken.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Europa kriegt Masern nicht in den Griff