Mehr Diabetes bei hochdosierter Kortikoidtherapie
Die Therapie vor allem mit hochdosierten inhalativen Steroiden ist mit einer erhöhten Diabetesrate verbunden.
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Forscher empfehlen, bei Patienten mit hochdosierte ICS-Therapie auf das erhöhte Hyperglykämierisiko zu achten.
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QUéBEC (ikr). Kanadische Forscher haben 388.584 Patienten mit Asthma oder COPD im Mittel 5,5 Jahre nachbeobachtet (The American Journal of Medicine 2010; 123: 1001). In dieser Zeit erkrankten 30.167 Patienten neu an Diabetes. Das bedeutet: 14,2 Neuerkrankungen pro Jahr.
Außerdem wurde bei 2099 Patienten, die bereits vor Studienbeginn orale Antidiabetika erhalten hatten, im weiteren Verlauf eine Insulintherapie nötig. Das waren 19,8 Fälle pro Jahr.
Aus den vorhandenen Daten haben die Forscher um Dr. Samy Suissa aus Québec berechnet, dass die Diabetesrate unter einer Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS) moderat um 34 Prozent erhöht ist. 15,5 Prozent der neu an Diabetes erkrankten, aber nur 11 Prozent der nicht erkrankten Studienteilnehmer wurden mit ICS behandelt.
Stärker erhöht war die Diabetesrate bei hochdosierter ICS-Therapie (1000 µg Fluticason pro Tag oder Äquivalent), und zwar um 64 Prozent. Auch die Diabetesprogression war mit ICS um 34 Prozent und bei hochdosierter Therapie um 54 Prozent erhöht.
Die Forscher empfehlen angesichts ihrer Ergebnisse, bei Patienten, bei denen eine hochdosierte ICS-Therapie begonnen wird, auf das erhöhte Hyperglykämierisiko zu achten. Außerdem sollten hochdosierte ICS nur Patienten verordnet werden, die sie auch tatsächlich benötigen.