Kommentar

Mehr Initiative beim Masernschutz!

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Die Masernelimination bis 2010 - zu der Deutschland sich bei der WHO verpflichtet hat - ist gescheitert. Um das Ziel zu erreichen, dürfen nicht mehr als eine Masernerkrankung pro 1 Millionen Einwohner auftreten. 359 Patienten mit Masern sind aber bereits im ersten Halbjahr 2010 registriert worden. Das Scheitern war absehbar. Zwar sind bei Kleinkindern in den vergangenen Jahren die Impfraten gegen Masern verbessert worden. Aber bei ungeschützten älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wurde nicht viel erreicht. Es kommt daher immer wieder zu Ausbrüchen wie jetzt in der Region München. Nachweislich verschleppen Menschen aus Deutschland zudem Masernviren ins Ausland, wo es in Folge schon zu Todesfällen gekommen ist.

Die Ständige Impfkommission erwägt jetzt, Masern-Nachholimpfungen nicht nur Jugendlichen, sondern auch Erwachsenen zu empfehlen. Allen 1970 oder später Geborenen soll künftig zu einer zweiten Masernimpfung geraten werden. Die Empfehlung umzusetzen, wird schwierig sein. Menschen dieser Altersgruppen gehen nur selten zum Arzt. Jeder Kontakt sollte daher zum Impfen genutzt werden. Ohne gezielte Impfkampagnen werden sich aber die Lücken beim Masernschutz auch künftig nicht schließen lassen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Das kleine Einmaleins der Nachholimpfungen bei Kindern und Jugendlichen

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Wie beim Impfen vorgehen nach einer Stammzelltherapie?

Geschäftszahlen 2024

BioNTech rutscht in die roten Zahlen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Transplantationsmedizin

Ein Jahr Organspende-Register – und viel Luft nach oben

Lesetipps
Eine Ärztin spricht mit einer Patienten per Video

© agenturfotografin / stock.adobe.com

FAQ zum Videokontakt

Videosprechstunde – das gilt für Praxisteams

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung