Kommentar
Menschen, wollt ihr ewig leben?
Die Länge der Telomere, also der Enden eines Chromosoms, ist ein Maß für das Alter der Zelle und des Organismus. Das musste schon Klonschaf Dolly erfahren. Sein Alter auf Zellebene entsprach dem jenes Schafs, aus dem zur Entstehung von Dolly der Zellkern mit den Chromosomen entnommen wurde. Dolly wurde daher nicht sonderlich alt.
Mit dem Medizin-Nobelpreis für drei Telomer-Forscher kann dieser Wissenschaftszweig einen erneuten Schub erfahren. Zum einem für die Krebsforschung: Denn ein Enzym, die Telomerase, ist in Krebszellen besonders aktiv. So werden die Telomere vor Abbau und die Krebszellen vor Alterung geschützt. Ein möglicher Ansatzpunkt künftiger Therapien.
Doch auch die molekulare Altersforschung kann belebt werden. Denn in Zellen, die sich permanent erneuern müssen, ist das Enzym Telomerase ebenfalls sehr aktiv. Nicht aber in normalen Körperzellen. Diese altern permanent, mit jeder Teilung ein bisschen. Die Enzymaktivität zu steigern, wie es etwa durch Sport möglich scheint, könnte zu einem längeren Leben führen. Zumindest haben Zwillinge, die Sport treiben, längere Telomere als ihre trägen Geschwister.
Wird der Traum vom ewigen Leben doch einmal wahr? Oder entpuppt er sich als Alptraum?
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