Mit den Pfunden schwindet die Entzündung
Der Abbau von Übergewicht kann entzündliche Prozesse eindämmen - und auf diesem Weg möglicherweise auch das Krebsrisiko senken.
Veröffentlicht:SEATTLE. Übergewichtige oder adipöse postmenopausale Frauen, die mindestens 5 Prozent ihres Gewichtes abnehmen, reduzieren einer randomisierten Studie zufolge ihren hsCRP-Wert um die Hälfte (Cancer Res 2012; 72(9); 2314-2326).
An der Studie beteiligten sich 439 Frauen, die entweder eine kalorienreduzierte Diät befolgten oder regelmäßig Sport trieben oder Diät- plus Sportprogramm absolvierten oder keine Intervention erhalten hatten.
Im Vergleich zu der Kontrollgruppe waren sie nach zwölf Monaten um 8,5 Prozent, 2,4 Prozent beziehungsweise 10,8 Prozent leichter.
Sowohl in der Diät- als auch in der Diät-plus-Sport-Gruppe waren die meisten der gemessenen Entzündungsmarker signifikant zurückgegangen. Die hsCRP-Werte lagen im Mittel um 36,1 Prozent und 41,7 Prozent, die Interleukin-6-Spiegel um 23,1 Prozent und 24,3 Prozent niedriger als in der Kontrollgruppe.
Sport plus Diät
Auch die Neutrophilen hatten in beiden Diätgruppen abgenommen; Serum-Amyloid und Leukozytenzahl waren nur mit Diät plus Sport gesunken.
Allerdings hatten die Interventionen nur dann eine verminderte Entzündung zur Folge, wenn die Frauen mindestens 5 Prozent ihres Gewichts verloren hatten.
Dagegen veränderten sich die Entzündungsmarker nicht bei Frauen, die nur Sport, aber keine Diät gemacht hatten.
Die Studienautoren betonen, dass schon eine mäßige Gewichtsreduktion genügt, um einen deutlichen Rückgang klinisch relevanter Entzündungsmarker zu erzielen. Mit der Entzündung, so ihre Einschätzung, könnte auch das Krebsrisiko zurückgehen.
Chronische Entzündungen fördern nämlich ebenso wie Übergewicht die Entstehung von Krebserkrankungen. Antiinflammatorische Medikamente wie NSAR und ASS können das Risiko zwar mindern, sind aber mit Nebenwirkungen belastet. Der Abbau überzähliger Kilos könnte eine gute Alternative sein.