Deutsche Herzstiftung

Myokarditis-Risiko: „Kein Grund, sich gegen Corona-Impfung zu entscheiden!“

Die Deutsche Herzstiftung hat einordnende Zahlen zur STIKO-Entscheidung, für unter 30-Jährige nur noch Comirnaty® zu empfehlen, veröffentlicht. Das Risiko für Myo- und Perikarditiden sei insgesamt sehr gering und dürfe kein Grund sein, sich gegen die Impfung zu entscheiden.

Veröffentlicht:
Darstellung des menschlichen Herzens: Die Melderate einer Myo-/Perikarditis nach Impfung mit Comirnaty liegt derzeit bei unter 30-Jährigen bei 5 Fällen pro 100.000 Impfungen, bei Spikevax bei 11 Fällen.

Darstellung des menschlichen Herzens: Die Melderate einer Myo-/Perikarditis nach Impfung mit Comirnaty® liegt derzeit bei unter 30-Jährigen bei 5 Fällen pro 100.000 Impfungen, bei Spikevax® bei 11 Fällen.

© magicmine / Getty Images / iStock

Frankfurt/Main. Zu den neuen STIKO-Empfehlungen, wonach künftig unter 30-Jährige nur noch mit Comirnaty® und nicht mehr mit Spikevax® geimpft werden sollen, hat die Deutsche Herzstiftung einordnende Zahlen veröffentlicht. Grund für die neue STIKO-Empfehlung ist das höhere Risiko für Myokarditiden und Perikarditiden nach Impfung mit Spikevax® (vom Hersteller Moderna) im Vergleich mit Comirnaty® (BioNTech/Pfizer).

Die Herzstiftung verweist auf Zahlen des Paul-Ehrlich-Instituts, nach denen die Melderate einer Myo-/Perikarditis für den Impfstoff von BioNTech/Pfizer bei unter 30-Jährigen etwa 5 Fälle pro 100.000 Impfungen beträgt und für den Moderna-Impfstoff etwa 11 Fälle pro 100.000 Impfungen.

„Diese sehr seltenen und in der Regel mild verlaufenden Fälle einer Myokarditis oder Perikarditis verheilen in nahezu allen Fällen aus und dürfen keineswegs Grund dafür sein, sich gegen eine COVID-19-Impfung zu entscheiden“, wird Professor Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, in einer Mitteilung der Organisation zitiert. Laut PEI-Daten verlaufen 95 Prozent der Myo-/Perikarditis-Fälle nach mRNA-COVID-19-Impfung mild.

Risiko bei Mädchen und jungen Frauen weniger ausgeprägt

Voigtländer betont, wer sich nicht gegen COVID-19 impfen lasse, gehe ein weit höheres Risiko durch die Gefahren eines schweren Krankheitsverlaufs wie Organschäden oder gar Tod ein. Dies gelte besonders für chronisch kranke Menschen und Ältere.

Laut Sicherheitsbericht des PEI vom Oktober 2021 treten Myo-/Perikarditis-Fälle in Übereinstimmung mit anderen, internationalen Daten (vor allem aus Israel und den USA) überwiegend bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 29 Jahren auf – meist innerhalb von 14 Tagen und häufiger nach der zweiten Dosis einer mRNA-Vakzine. Bei Mädchen und Frauen ist das Risiko demnach weniger ausgeprägt.

Die Herzstiftung erinnert Patienten sowie Ärzte und medizinisches Fachpersonal daran, nach einer COVID-Impfung auf bestimmte Zeichen einer Myokarditis und Perikarditis zu achten. Anzeichen sind insbesondere Atemnot/Kurzatmigkeit, Palpitationen und Schmerzen in der Brust (vor allem bei Perikarditis), unerklärliche Müdigkeit, Abgeschlagenheit und körperliche Schwäche. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Anzeige | Pfizer Pharma GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Abb. 1: Eszopiclon verbesserte signifikant beide polysomnographisch bestimmten primären Endpunkte: Schlaflatenz (a) und Schlafeffizienz (b)bei älteren Patienten mit chronischer primärer Insomnie (jeweils p0,05)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziet nach [20]

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen bei älteren Menschen

Schlafstörungen können typische Altersprozesse triggern und verstärken

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: HENNIG Arzneimittel GmbH & Co. KG, Flörsheim
Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

© Alnylam

Pionier der RNAi-Technologie

Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Alnylam Germany GmbH, München
Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

© NanSan / stock.adobe [Symbolbild mit Fotomodellen]

Schmerzen erfassen, bewerten und behandeln

Pflegekräfte als Teil des Schmerzmanagements

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kommentar zur Entscheidung des Bundesrats

Klinikreform – ein Fall fürs Lehrbuch

Nach Bundesrats-Votum

Unterschiedliche Reaktionen auf beschlossene Klinikreform

Lesetipps