Neue Herzklappe per Katheter rettet Patienten das Leben

WASHINGTON (ob). Schwerkranke Patienten mit fortgeschrittener Aortenstenose, bei denen ein chirurgischer Herzklappenersatz nicht mehr infrage kommt, können jetzt auf ein neues Behandlungsverfahren hoffen, das ihre Prognose dramatisch verbessert.

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Aortenstenose: Klappenersatz per Katheter.

Aortenstenose: Klappenersatz per Katheter.

© Edwards Lifesciences

Als neue Option für Hochrisikopatienten mit schwerer Aortenstenose hat die minimal-invasive Implantation einer Aortenklappe mittels Herzkatheters - auch Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) genannt - ihre erste klinische Prüfung in einer randomisierten Studie mit Bravour bestanden. Bei dieser Methode wird eine biologische Herzklappe, die auf der Spitze eines Herzkatheters montiert ist, bis zur Aortenklappe vorgebracht und dort bei schlagendem Herzen fixiert.

An der jetzt bei einem Kongress in Washington vorgestellten und zeitgleich publizierten Studie (NEJM online) waren 358 Patienten mit schwerer Aortenstenose beteiligt, bei denen eine Operation aufgrund bestehender Risiken inakzeptabel erschien. Sie sind nach Zufallsauswahl entweder mit dem TAVI-Verfahren (Sapien-Klappe von Edwards Lifesciences) behandelt worden oder erhielten die übliche Standardtherapie.

Die Bilanz nach einem Jahr ist beeindruckend: Während in der in üblicher Weise behandelten Gruppe jeder zweite Patient gestorben war (50,7 Prozent), betrug die Gesamtsterberate in der TAVI-Gruppe 30,7 Prozent.

Aus dieser Reduktion lässt sich errechnen: Nur fünf Patienten mussten mit dem TAVI-Verfahren behandelt werden, um ein Menschenleben zu retten. Wurden außer Todesfällen auch Wiedereinweisungen in die Klinik als Endpunkt berücksichtigt, war die Reduktion der Ereignisrate nicht weniger beeindruckend (42,5 versus 71.6 Prozent).

Lesen Sie dazu auch: Neuer Standard in der Therapie bei schwerer Aortenstenose

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