Kommentar

Nicht erste, sondern schlechte Wahl

Peter OverbeckVon Peter Overbeck Veröffentlicht:

Verordnen Sie einem Patienten mit neu diagnostiziertem Bluthochdruck als erstes Antihypertensivum das Diuretikum HCT? Wenn ja, können Sie sich dabei auf eine Empfehlung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) berufen.

Denn das IQWiG hat sich - sehr zum Ärger vieler Hypertonie-Experten und auch der Deutschen Hochdruckliga - jüngst in seinem Abschlussbericht zur Nutzenbewertung verschiedener Antihypertensiva klar für die Diuretika als Mittel der ersten Wahl ausgesprochen.

Das Kölner Institut stützt sich bei dieser pauschalen Präferenz von Diuretika als First-Line-Therapie auf eine wissenschaftliche Datenbasis, in der speziell die Daten der großen ALLHAT-Studie ein besonderes Gewicht hatten - eine Studie, in der das in Deutschland wenig verwendete Diuretikum Chlortalidon und nicht etwa HCT geprüft worden ist.

Was HCT betrifft, können sich die Kritiker durch die Ergebnisse der aktuellen Metaanalyse in ihrer Ablehnung der als zu einseitig empfundenen IQWiG-Empfehlung bestätigt sehen.

Denn nach dieser Analyse ist HCT unter allen verfügbaren Blutdrucksenkern nicht erste, sondern die schlechteste Wahl für den Einstieg in eine antihypertensive Therapie.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: HCT zur Blutdrucksenkung: als First-Line-Therapie ein Schwächling

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Pathomechanismen ungeklärt

Schlechteres Lipidprofil bei Alkohol-Abstinenz

Lesetipps
Gehirn umgeben von Zuckerwürfeln

© olga_demina / stock.adobe.com

Hormonregulation im Fokus

Wie Adipositas das Gehirn verändert

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Drei MRT Bilder des Gehirns der Patientin am Tag der Aufnahme.

© Dr. med. M. Wolfram, S. Hüge, C. Strasilla, S. Wydra, PD Dr. med. A. Kunze

Kasuistik

Woher kamen die „tierischen“ Kopfschmerzen der Patientin?