Angeborene Herzfehler

Prävention bei Erwachsenen nicht optimal

Erwachsene mit angeborenem Herzfehler werden bei kardiovaskulären Risikofaktoren oft nicht ausreichend behandelt.

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LONDON / BERLIN. Dank diagnostischer und therapeutischer Fortschritte werden Menschen mit angeborenen Herzfehlern immer älter und sind daher auch dem Risiko für erworbene Herzerkrankungen ausgesetzt.

Diese werden allerdings nicht ausreichend behandelt, zeigt eine Studie des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler, die beim Kongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in London präsentiert wurde, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK).

"Unsere Daten zeigen, dass die Möglichkeiten einer leitliniengerechten Primär- beziehungsweise Sekundärprävention erworbener kardiovaskulärer Erkrankungen bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern nicht voll ausgeschöpft werden", wird Dr. Marc-André Körten vom Nationalen Register für angeborene Herzfehler, Berlin zitiert.

Diese Registerdatenbank ist das Kernprojekt des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler und wird vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung finanziert. Im Detail zeige die Datenauswertung, dass nur sieben Prozent der Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler (EMAH), die bereits an einem Diabetes mellitus litten, entsprechend den aktuellen Leitlinien therapiert wurden, bei EMAH mit manifesten Blutfettstoffwechselstörungen erhielten nur 37 Prozent einen Lipidsenker.

Ein Drittel (33,6 Prozent) der EMAH mit Bluthochdruck erhielten keine blutdrucksenkende Behandlung, am besten versorgt waren EMAH mit einer koronaren Herzkrankheit, aber auch in dieser Gruppe blieben knapp 19 Prozent ohne medikamentöse Therapie.

"Es besteht also ein großes Potenzial für eine Optimierung der Behandlung und damit einhergehend möglicherweise eine Verbesserung der Langzeitprognose dieser wachsenden Patientengruppe", so Körten. (eb)

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