Programme fehlen zu mehr Bewegung für Jung und Alt
NEU-ISENBURG (ner). "Es wird zurzeit viel über Demenz gesprochen. Warum spricht niemand über Aktivitäts- und Vitamin-D-Mangel bei älteren Menschen?", fragt Dr. Jutta Semler, ehemalige Chefärztin am Immanuel-Krankenhaus in Berlin und erste Vorsitzende des Kuratoriums Knochengesundheit. Sie hat drei Forderungen an politische Entscheider.
Veröffentlicht:So müsse im Zusammenhang mit der aktuellen Bildungsdiskussion verdeutlicht werden, dass nicht nur Sachkenntnisse zur Bildung gehören, sondern auch körperliche Aktivität.
In Japan fängt der Schultag mit sportlichen Übungen an, so Semler. Mit gutem Grund. Bewegung fördert die psychische und körperliche Leistungsfähigkeit und verhindert die Osteoporose-Entwicklung.
"Außer einem Bewegungsprogramm für Kinder benötigen wir zweitens ein Programm für Ältere", sagt die Osteologin.
"Warum erlaubt man nicht endlich eine Knochendichtemessung bei den Hochrisikogruppen?"
"Wir haben eine S3-Leitlinie zur Osteoporose-Prävention und -Therapie in Deutschland, also wissenschaftlich hoch gesicherte Erkenntnisse zum Thema. Warum erlaubt man nicht endlich eine Knochendichtemessung zumindest bei den Hochrisikogruppen?", fragt Semler.
Es könne nicht angehen, dass Rheumapatienten, die Kortison benötigen, die präventive Knochendichtemessung selbst bezahlen müssten.
Bewegungsprogramme sollten Senioren Hilfe leisten
Zudem sollten Bewegungsprogramme für Senioren Hilfe zur Selbsthilfe leisten: "Es ist doch möglich, etwas zu lernen, dies dann selbstständig fortzuführen und eventuell regelmäßig überprüfen zu lassen."
Schließlich fordert sie ein Präventionsgesetz, in dem Maßnahmen zur Vorbeugung der großen Volkskrankheiten verankert werden.
Das Thema Osteoporose steht am heutigen Welt-Osteoporose-Tag (20. Oktober) im Fokus.
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