Besonderheit des Freistaats

Sächsische Impfkommission darf weiterhin eigene Impfempfehlungen abgeben

Die Sächsische Impfkommission wird weiterhin Empfehlungen ausgeben, die sich möglicherweise von denen der STIKO unterscheiden. Damit widerspricht Gesundheitsministerin Petra Köpping anderslautenden Medienberichten.

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Dresden. Die Sächsische Impfkommission (SIKO) kann auch künftig eigene Impfempfehlungen aussprechen, die sich möglicherweise von denen der Ständigen Impfkommission (STIKO) unterscheiden. Das betonte die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag auf Anfrage. Sie reagiert damit auf einen Artikel in der „Freien Presse“, in dem das Gremium mit den Worten zitiert wird „keine eigenen Impfempfehlungen mehr abzugeben“.

Es sei sehr wichtig, dass in Sachsen das Instrument eigener Impfempfehlungen erhalten bleibe, teilte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag auf Anfrage der Ärzte Zeitung mit. Dies sei eine „sächsische Besonderheit“. Der Freistaat ist das einzige Bundesland, das eine eigene Impfkommission hat.

Empfehlungen haben sich immer mehr angeglichen

Allerdings werde die SIKO ihre Vorschläge für die sächsischen Impfempfehlungen nun nicht mehr als eigenes Papier veröffentlichen, fügte der Sprecher an. Er verwies außerdem darauf, dass sich die Impfempfehlungen der SIKO und der STIKO „ohnehin immer mehr angeglichen“ hätten. In der Vergangenheit hatte die SIKO Impfungen in mehreren Fällen früher empfohlen als die STIKO. Außerdem wies der Sprecher darauf hin, dass das Gesundheitsministerium selbst dafür zuständig sei, öffentliche Impfempfehlungen auszusprechen. Das ergebe sich aus dem Infektionsschutzgesetz. Das Ministerium werde sich dazu weiterhin durch die landeseigene Kommission beraten lassen.

Die SIKO wird dem Sprecher zufolge wie bisher für die Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie die Beratung medizinischer Fachkreise zuständig sein und zudem Handreichungen zum Thema Impfen verfassen. Neue Aufgaben seien die Aufklärung und Antworten auf eine wachsende Impfskepsis zu geben. In Sachsen waren während der Corona-Pandemie die Impfquoten im bundesweiten Vergleich am niedrigsten. Im Freistaat gab es überdurchschnittlich viele COVID-Todesfälle. (sve)

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