Kommentar zum Welt-Aids-Tag

Sag, wie hältst Du’s mit HIV?

Der Umgang mit HIV in Deutschland ist verbesserungsbedürftig. Das verdeutlichen die jüngsten RKI-Zahlen.

Marco MrusekVon Marco Mrusek Veröffentlicht:

Unser Umgang mit HIV in Deutschland ist weiter unbefriedigend, das verdeutlichen die jüngsten RKI-Zahlen für 2019. Das für 2020 angepeilte UNAIDS-Ziel ist verfehlt, die Neuinfektionen in Deutschland steigen wieder leicht, die Dunkelziffer wächst.

Was läuft schief? Zum einen wird Aids zu oft noch als „Schwulenkrankheit“ wahrgenommen, dabei scheinen PrEP und der dafür nötige Test auf das HI-Virus in der Risikogruppe der MSM Wirkung zu zeigen: Dort stagnieren die Neuinfektionen.

Sie steigen stattdessen bei den Heterosexuellen und Drogenkonsumenten. Während bei Ersteren im Arzt-Patienten-Gespräch HIV noch zu selten ein Thema ist und die Infektionen dort noch zu selten entdeckt werden, werden Drogengebraucher mit der Krankheit in Deutschland allein gelassen: In knapp der Hälfte der Bundesländer gibt es etwa keine Spritzenaustauschautomaten, in den 180 deutschen Gefängnissen gibt es exakt einen solchen Automaten, ist dem letzten Drogenbericht der Bundesregierung zu entnehmen.

Und nicht zuletzt: Fast die Hälfte der neuen Diagnosen werden in Deutschland erst mit fortgeschrittenem Immundefekt oder dem Vollbild Aids gestellt, zwölf Prozent der Infizierten kennen ihre Diagnose nicht. Die Themen HIV und Risikoverhalten werden beim Arzt gern gemieden. Wen wundert das, wenn über die Hälfte der Patienten in einer Umfrage der DAH vom Gefühl berichten, als HIV-Infizierte Aussatz zu sein?

Schreiben Sie dem Autor: marco.mrusek@springer.com

Lesen Sie dazu auch
Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Neuentwurf eines Gesetzes

Schrumpf-GVSG: Für Schwerpunktpraxen bleibt die Lage schwierig

Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Professor Hendrik Streeck

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Verlauf der eGFR in der placebokontrollierten Phase bis Woche 26 und der anschließenden offenen Verlängerungsphase mit Palopegteriparatid

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Chronischer Hypoparathyreoidismus

Wiederherstellung der PTH-Spiegel über den ganzen Tag kann Nierenfunktion verbessern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Ascendis Pharma GmbH, Heidelberg
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb.1: Antikörper-Wirkstoff-Konjugat

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14, 15]

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom

Effektive Zweitlinienoptionen weiterhin dringend benötigt

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

REDUCE-AMI und ABYSS

Betablocker nach Herzinfarkt – so steht es um die Evidenz

Schlecht für die Augen?

„Gutes" HDL-Cholesterin offenbar mit erhöhtem Glaukomrisiko assoziiert

Parallelen zum Leistungssport

Höhere Anspannung vor der Operation führt offenbar zu besserem Ergebnis

Lesetipps
Personen greifen nach einer Angel mit Geldscheinen.

© mitay20 / stock.adobe.com

FAQ zum Zuschuss für angehende Ärzte

Weiterbildung: So kommen Sie an die Facharzt-Förderung

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung